Jake Bugg live auf Tour: So verlief das Konzert in Berlin


Der 19-Jährige aus Nottingham liefert ab -unser Nachbericht vom Auftritt im Huxleys Neue Welt in Berlin am 19. November 2013.

Mit zarten 19 Jahren fehlt es manchen Jungs noch an einem Plan für die Zukunft, Jake Bugg hingegen legt einfach die Blaupause an – und kommt locker damit durch. Beim gestrigen Konzert im Berliner Huxleys Neue Welt glänzt die englische Retro-Rock-Hoffnung buchstäblich mit gespielter Selbstsicherheit.

Wenn da nicht diese Rastlosigkeit in seinem Songwriting wäre – stimmlich wie instrumentalisch gönnt sich der Boy in Black für Songs wie dem Konzert-Einsteiger „There’s a Beast And We All Feed It“ kaum Luft -, könnte man fast meinen, man stünde einem Rockveteran beim 60-jährigen Bühnenjubiläum gegenüber. Klar, dass es daher auch wenig zwischen zwei Stücken zu sagen gibt, seine Musik spricht schließlich für sich und so geben sich Bugg und seine zwei Bandmitglieder mehr als wortkarg. Früher hätte man diese Art von Verhalten altklug genannt, vor allem, wenn ein so ein junger Spund via Akkord-Copy-Paste über exzessiven Drogenkonsum („Seen It All“) oder andere Erwachsenen-Themen palavert. Was Kritiker bisweilen für seine Schwachstelle halten, kommt live allerdings grandios authentisch rüber.

Die stimmig gemischte Setlist aus Material vom Debüt JAKE BUGG und der vor wenigen Tagen veröffentlichten neuen Platte SHANGRI LA orientiert sich an seinem Auftritt im Kopenhagener Vega, sodass dem gut informierten Fan schnell klar wird: Heute gibt es hier noch ein Neil-Young-Cover um die Ohren. Mit „My My, Hey Hey (Out of the Blue)“ entlockt Bugg in der Zugabe schließlich auch seiner abseits stehenden Gefolgschaft ein paar Mitsingmomente und so werden bei den Zeilen „It’s better to burn out than to fade away“ schon mal ein paar bedeutungsschwangere Blicke ausgetauscht.

Nach dem Abschluss mit „Lightning Bolt“ und der gewinkten Verabschiedung glaubt man doch noch so etwas wie ein zufriedenes Lächeln erkannt zu haben – aber das würde ein so cooler Hund wie Bugg natürlich nie zugeben. Fazit des Abends ist jedoch: Der Junge liefert ab, ganz gleich ob man ihn des Stilplagiats an seinen musikalischen Helden bezichtigt. Johnny Cash wäre stolz gewesen.

Oben in der Galerie seht Ihr die besten Bilder vom Berliner Auftritt am 19. November 2013.