Joe Jackson Band


Lange nicht mehr so geärgert! Eigentlich wollte/sollte ich ein Interview mit Joe Jackson einen Tag vor dem Konzert machen, doch ich war zu sehr im Streß und hab’s sausenlassen. Und dann machte Joe Jackson eine Show, die mich völlig vom Hocker riß und da Joe mir so imponiert hat, hätte ich mich doch gerne mal mit ihm unterhalten…

Um eins klarzustellen: Die Joe Jackson Band war an diesem Abend so gut, daß sie sogar im Liegen fast jede Band gnadenlos an die Wand gespielt hätte. Es stimmte einlach alles, und wirkte dabei sehr spontan. Anfang; LICHT AUS! Eine Gestalt (Dave Houghton) huscht durchs Dunkle, setzt sich hinters Schlagzeuq und schlägt einen leisen, einfachen Rhythmus, eine zweite Gestalt kommt hinzu, setzt sich hinters Piano. Und sie bringen die verhaltene Ballade „One To One“. Im Publikum herrscht andächtiges Schweigen. Und dann: LICHT AN! Bassist Graham Maby und Gitarrist Gary Sanford stürmen auf die Bühne und die Band donnert wie aus einer Kanone „I’m The Man“ heraus. Das Publikum reißt es aus den Sitzen, viele stürmen nach vorne und von diesem Augenblick an hat Joe das Publikum nicht mehr Luft holen lassen. War ein absoluter Fetzer gerade vorbei, brüllte Joe „Onetwothreefour“ und sie legten wieder voll los. Höhepunkte zu nennen ist fast unmöglich, denn das Konzert war kontinuierlich gut. Besonders hervorheben möchte ich trotzdem die guten Dubeinlagen in „Beat Crazy“, Joes irres Harmonicaspiel in „Pretty Boys“ und die starke Interpretation von Jimmy Cliffs „The Harder They Come“. Sehr stark war überhaupt der dramaturgische Aufbau des Konzerts.

Nach dem genialen Anfang brachte die Band zuerst mehr die etwas verhalteneren Nummern von BEAT CRAZY, um das Tempo dann permanent zu steigern. Joe hat sich an diesem Abend wirklich voll verausgabt und war noch besser als das letzte Mal. Gegen Ende des Gigs stellte er die Band vor und sagte: „My name ist Elvis Costello“ – doch um den braucht er sich keine Sorgen mehr zu machen. Den hat er schon längst überrundet!