Kein ECHO für Frei.Wild: Nominierung vom Bundesverband Musikindustrie zurückgezogen


Die ECHO-Verantwortlichen haben auf die massive Kritik reagiert: Frei.Wild werden doch nicht für den Musikpreis nominiert.

Frei.Wild sind nicht länger für einen ECHO nominiert. Der Bundesverband Musikindustrie hat die Nominierung der Band in der Kategorie „Rock/Alternative National“ zurückgezogen, nachdem die öffentliche Kritik an ihrer ursprünglichen Entscheidung immer größer wurde. Auch andere nominierte Bands wie Kraftklub, Mia. und Die Ärzte distanzierten sich vom deutschen Musikpreis.

„Wir haben in den letzten Tagen heftige Kontroversen um die Nominierung von Frei.Wild, die auf Basis der Charts-Auswertung erfolgte, erlebt, die den gesamten ECHO und damit auch alle anderen Künstler und Bands überschatten“, sagt Dr. Florian Drücke, Geschäftsführer des Bundesverbandes Musikindustrie. „Um zu verhindern, dass der ECHO zum Schauplatz einer öffentlichen Debatte um das Thema der politischen Gesinnung wird, hat sich der Vorstand nach intensiven Diskussionen dazu entschlossen, in die Regularien des Preises einzugreifen und die Band Frei.Wild von der Liste der Nominierten zu nehmen.“

Zum „Schauplatz einer öffentlichen Debatte um das Thema der politischen Gesinnung“ ist der ECHO längst geworden. Die auf Verkaufszahlen basierenden ECHO-Nominierungen 2013 wurden am 5. März bekanntgegeben. Als Reaktion auf die Nominierung der umstrittenen, weil rechtspopulistisch verorteten Südtiroler Band Frei.Wild in der Kategorie „Rock/Alternative National“ hatten erst Kraftklub angekündigt, ihre Nominierung zurückzuziehen. Mia. zogen nach, auch Die Ärzte äußerten sich in einem knappen Statement zum „wichtigsten deutschen Musikpreis“. Der ebenfalls nominierte Graf von Unheilig äußerte sich bisher nicht zu seiner Nominierung und seinem Umgang mit den Reaktionen. Zwei Tage vor der Entnominierung von Frei.Wild hatte Andreas Leisdon, Pressesprecher des Bundesverband Musikindustrie, die Nominierung noch gerechtfertigt.

Der ECHO wird am 21. März 2013 in Berlin verliehen.