„Lebenswut“


von Olivier Assayas

Auf diesen Film haben alle gewartet, deren -heißester Pubertäts-Wunschtraum es war. das abenteuerliche Leben einer Rockband hautnah mitzuerleben. Hier ist es. direkt vor unseren Augen auf der Leinwand: wilder, schöner und romantischer, als wir je gehofft hatten.

Der Verleih setzt auf „Kultfilm“ und präsentiert uns einen Haufen Jugendlicher, die allesamt unglaubliche Probleme mit sich haben: Yvan. der Sänger mit dem markant-schönen Gesicht, hat etwas unberechenbar Gewalttätiges. Henri, sein bester Freund und Gitarrist, ist ein eher introvertierter Typ, der ohne Ivan nichts ist. Und Anne, die Attraktive, ist mit beiden zusammen. Soweit alles paletti.

Doch dann geht das Trio eines nachts auf Instrumentenklau für die Band — sie werden erwischt, können gerade noch entkommen, aber nur über die Leiche des Ladenbesitzers. Und jetzt fangen die Probleme erst richtig an: die drei und ihre Gruppe brauchen nicht mal die Polizei, um sich richtig fertigzumachen — das schaffen sie ganz alleine. Anne geht zu Ivan. Yvan zu Cora. Cecile verläßt Xavier wegen Marc und letztendlich geht’s doch ganz anders aus.

Franzosen waren schon immer die größeren Dramatiker. Das Erstlingswerk von Regisseur Olivier Assayas (in dem übriaens auch die Woodcntops kurz auttreten), teilt sein Publikum in zwei Parteien: Die einen haben ihre puhertaren Wunschvorstellungen überwunden und finden den Film übertrieben, unecht, aber trotzdem unterhaltsam. Die anderen entdecken unter den zehn Jugendlichen in „Lebenswut“ garantiert einen, mit dem sie sich identifizieren können, und sind begeistert. Bilder und Musik gefallen beiden Lagern:“.Unordnung“ (so heißt der Film im Original) ist ein bunteres und muntereres“.Stranger Than Paradise“.

Kinostart: 23. April