Maulsperre, unpolitisch


LockjaW: „Es ist auf der ganzen Welt das Gleiche. Du erzählst, dass du aus Solingen kommst, und dein Gegenüber sagt: „Ah, knives!'“, fasst Toby seine Erfahrungen zusammen. Doch die Klingenstadt ist weit mehr als nur eine große Stahlschmiede; der Frontmann von Lockjaw nennt einen lokalen Club, der 85 regionale Bandsauf seiner Website auflistet-fast alle auf den Feldern Punk, Emound Hardcore tätig. Im Gegensatz zum Gros dieser Kapellen haben Tobys Mannen es bereits zu einem gewissen überregionalen Ruhm gebracht, sie sind durch die gesamte Republik sowie etliche europäische Nachbarländer getourt. Mit Alive & Escape liegt inzwischen das zweite Lockjaw-Album vor, das dynamischen Emocore zwischen den Polen Anspannung und Entspannung bietet. „Unsere Musik ist vertrackt und eingängig zugleich „, urteilt Toby selbst über den Sound seiner Band. „Wir wollten den musikalischen Anspruch erhalten, gleichzeitig ober auch verträglich für den Zuhörer sein. Die Jungs in der Band hören ganz gerne Quicksand und Rivol Schools: schon möglich, dass man das den Songs auch anmerkt. “ Dem Bandnamen Lockjaw [zu deutsch: Maulsperre] sollte man übrigens keine allzu große Bedeutung beimessen: „Den hoben wir damals in der Schulzeit aufgeschnappt. Klingt doch cool“, findet der Mann am Mikro. Weder mit radikalen Poüt-Parolen noch mit dem szenetypischen Straight-Edge-Abstinenzlertum haben Lockjaw übrigens was am Hut. Im Gegenteil, die fünf nehmen gerne mal ein alkoholisches Schlückchen zur Brust. „Unsere Texte vermitteln eher Melancholie und Hoffnung“, findet Autor Toby. „Wir sind alle Vegetarier, einer von uns ist sogar Veganer. Das nehmen wir sehr ernst, allerdings ist das kein politisches Statement. „