Mit ihrem neuen Album „Die schönen Rosen“ kehren Element Of Crime zum Elementaren zurück


Reine Theorie ist, daß man immer drei Platten macht: Die erste ist neu und experimentell, die zweite ist schön und die dritte ist sicher“, sagt Element Of Crime-Sänger Sven Regener grinsend. Läßt man das Debütalbum ‚Basically Sad‘, „von dem wir ungefähr 300 Stück verkauft haben“ und die Live-Platte ‚Crime Pays‘ außen vor, würde das bedeuten: ‚Try To Be Mensch‘ war die neue Platte, ‚Love Peace And Happiness‘ die schöne und ‚The Ballad Of )immy And Johnny‘ die sichere. Stimmt? „Stimmt“, behauptet Regener, „und mit ‚Damals hinterm Mond‘ ging der Zyklus wieder von vorne los. Wie passend, denn demnach wäre dann das neue Crime-Album ‚Die schönen Rosen‘ das experimentelle? „Naja, das ist natürlich alles ein bißchen zurechtgebogen. Ist aber ’ne hübsche Theorie. Andererseits aber auch komplett für’n Arsch.“ Herr Regener beweist Sinn für Humor. Aber vor allem: Er hat recht, zumindest was ‚Die schönen Rosen‘ angeht. Denn das neue Album ist in der Tat eine Abkehr vom chansonbeeinflußten Liedgut der Vorgängeralben und eine Hinwendung zu rockigeren, aber immer noch mollgetränkten Klängen. Daß dies mit dem Abschied des langjährigen Bassisten Paul Lukas zusammenhängen könnte, mag Sven Regener nicht ausschließen. Wenngleich der Einschnitt so schmerzhaft nicht war (Regener: „Wir hatten uns immer weniger zu sagen“) und Auswirkungen auf das Songschreiben hatte. „Wir wollten es simpel. Songs mit ein, zwei Akkorden, einfachen Texten.“ Element Of Crime ’96 sind zum Elementaren zurückgekehrt. Schön, daß sie wieder da sind.