Musik-TV: Spirale nach unten


BERLIN – Quo vadis, deutsches Musikfernsehen? Seit Jahren auf Krücken wankend, zahnlos und inkontinent, scheidet es weiter US-Formate à la „Date my physically disabled pet rabbit“ aus und sendet dazwischen ab und zu einen Musik-Clip. Spätestens seit 2007 zucken die meisten bei dem Thema nur noch mit den Schultern und klicken sich weiter durch YouTube und Myspace TV. Dann im Oktober 2008 die Meldungvom MTV-Mutterkonzern Viacom, beim Sender würden drastische Einsparungen im redaktionellen Bereich vorgenommen: „Urban“ und „Rockzone“ wurden in moderatorlose Clipsendungen umgewandelt, Markus Kavkas MTV News – schluck – ganz gestrichen, TRL gibt’s nur noch freitags. Seitdem haben ca. 60 Mitarbeiter ihre Jobs verloren, Anfang 2009 dürften es noch mehr werden. Laut MTV Networks Germany wurden die Einsparungen zum Zwecke der „Optimierung der Kostenstruktur und Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der Sender angesichts der herausfordernden aktuellen wirtschaftlichen Lage“ vorgenommen. Heißt wohl: noch mehr eingekaufte Quatsch-Shows. Und das heißt: erhöhte Klickzahlen für YouTube & Co.