Nach Anschuldigungen gegen Win Butler: Feist verlässt die Arcade-Fire-Tour


„Ich bin mir sicher, dass der beste Weg, mich um meine Band, meine Crew und meine Familie zu kümmern, darin besteht, mich von dieser Tour zu distanzieren.“

Feist hat beschlossen, die Tournee mit Arcade Fire nicht fortzusetzen. Sie kündigte auf Instagram an, dass sie bei den zukünftigen Shows als Support nicht mehr dabei sein wird: „Ich kann nicht weitermachen“, so die Sängerin.

Nach Vorwürfen gegen Win Butler: Feist spendet Mercheinnahmen an „Women's Aid“

Anfang dieser Woche setzten Arcade Fire ihre „WE“-Tour fort – mit Feist. Nun teilte die kanadische Künstlerin auf Instagram mit: „Ich war nie hier, um für oder mit Arcade Fire zu stehen. Ich war hier, um auf meinen eigenen Füßen auf einer Bühne zu stehen, einem Ort, an dem ich mich zugehörig fühle und den ich mir verdient habe. Ich spiele für meine Band, meine Crew, deren Angehörige und all unsere Familien, und die Leute, die ihr hart verdientes Geld bezahlen, um an der kollektiven Synergie einer Show teilzuhaben“.

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Feist fällte ihre Entscheidung aufgrund der Vorwürfe des sexuellen Fehlverhaltens gegen Win Butler. Dem Sänger der Indie-Rock-Band Arcade Fire wurde von mehreren Personen vorgeworfen, sexuell übergriffig geworden zu sein. Er gab zu, dass es zu Chats und sexuellen Handlungen kam, dementierte aber die Beschuldigungen – alle Vorfälle seien „einvernehmlich“ gewesen, so Butler. Nun hat Feist einen Schlussstrich gezogen.

Tour-Abbruch wegen „grundlegender toxischer Männlichkeit“

Weiterhin heißt es in ihrer Erklärung: „Die Ebbe und Flut meiner Erfolge, Misserfolge und anderer Entscheidungen wirken sich auf unser aller Lebensunterhalt aus, und ich erkenne, wie viel Glück ich habe, durch die Welt zu reisen und Lieder über mein Leben, meine Gedanken und Erfahrungen zu singen, und dass das meine Karriere ist. Ich habe das nie als selbstverständlich angesehen“, so Feist.

Außerdem spricht sie von „grundlegender toxischer Männlichkeit“ und bezieht sich damit auf die Vorwürfe gegen Butler. „Meine Erfahrungen sind die gleichen wie die der vielen Menschen, mit denen ich seit dem Bekanntwerden der Nachricht am Samstag gesprochen habe, und die der vielen Fremden, die ich vielleicht nur mit diesem Brief oder gar nicht erreichen kann. Wir alle haben eine Geschichte innerhalb eines Spektrums, das von grundlegender toxischer Männlichkeit über allgegenwärtige Frauenfeindlichkeit bis hin zu physischen, psychologischen, emotionalen oder sexuellen Übergriffen reicht“, fuhr sie fort.

„Ich beanspruche jetzt meine Verantwortung und gehe nach Hause“

Sie sagt weiterhin, dass sie im Moment nicht genau wüsste, was eine angebrachte Handlung in dieser Situation sei. Doch sie sei sich bewusst, dass sie mental nicht in der Lage ist, wie geplant mit der Band zu kooperieren: „Diese Situation berührt jeden von uns und spricht zu uns in einer Sprache, die für jeden von uns einzigartig ist. Es gibt weder einen einheitlichen Weg zur Heilung, wenn man eine der oben genannten Versionen erlebt hat, noch einen einheitlichen Weg zur Rehabilitierung der Täter. Es kann ein einsamer Weg sein, um dieser schlechten Erfahrung einen Sinn zu geben. Ich kann das Problem nicht lösen, indem ich aufhöre, und ich kann es auch nicht lösen, indem ich bleibe. Aber ich kann nicht weitermachen“, so Feist.

Ihr Fazit: „Ich bin unvollkommen und ich werde diese Entscheidung unvollkommen treffen, aber ich bin mir sicher, dass der beste Weg, mich um meine Band, meine Crew und meine Familie zu kümmern, darin besteht, mich von dieser Tour zu distanzieren, nicht von diesem Gespräch. Ich beanspruche jetzt meine Verantwortung und gehe nach Hause“, erklärte sie weiter und beendete ihr Statement.

Nach Angaben von „Consequence“ habe Arcade Fire auf ihre Erklärung professionell reagiert. Sie verkündeten: „Es tut uns sehr leid, dass Leslie nach Hause geht, aber wir verstehen und respektieren ihre Entscheidung vollkommen“.