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Um solch eine dicke Lippe zu bekommen, muß sich unsereins schon ganz gewaltig aufs Maul hauen lassen: Inspiriert von dem leinwandfüllenden Kußmund ihrer Kollegin Kim Basinger in „Batman“, zog Madonna (31) nun die Konsequenz – sie ließ sich ihren Schmal-Mund mit Silikon aufblasen. „Was glaubt ihr, wie mich das jahrelang genervt hat, daß ich mir meine dünnen Lippen allen Scheiß lang mit roter Farbe breiter malen mußte. Noch nicht einmal Joggen gehen konnte ich ohne Lippenstift in der Tasche“, erläutert sie den Entschluß. Sehr zur Freude ihres neuen Lovers, Dressman Tony Ward (27), hat Madonna – glaubt man dem US-Revolverblatt „Star“ – auch in anderen Körper-Regionen die Flucht nach vorne ergriffen. Genervt von den Frozzeleien in der amerikanischen Öffentlichkeit ob der Wuscheligen Körperbehaarung auf den jetzt wieder aufgetauchten alten „Playboy“-Fotos (sie hatte dafür 1979 ganze 30 Dollar Foto-Honorar kassiert), entschloß sie sich nun zur Total-Rasur. Nachteil dieser bärchenfreien neuen Offenheit: Damit sich Tony in gewissen Situationen nicht die Wangen wund reibt, muß sie sich nun alle drei Tage mit Heißwachs frisch enthaaren. Tonys Ex-Gespielin, die 23jährige Mode-Designerin Jayme Harris, schwingt indes schmollend den Jauchekübel: „Er war schon immer ein Perverser. Oft mußten wir Madonna-Videos anschauen, während er mit mir schlief.“

Robert Smith dagegen gibt sich nach wie vor mit seinen großflächigen Lippenstift-Verzierkünsten zufrieden. Dafür hatte aber er die Idee, für die er unseren Award „Promotion-Gag des Jahres“ mühelos einheimsen kann: Um MIXED UP, die aktueile LP von The Cure mit Remixes alter Hits, zu promoten, machte erfür einen Tag seine eigene Piratenradio-Station „Cure FM“ auf. Einige Stunden sendete die Station Teile des Albums. Smith, abwechselnd Moderator-Mikrofon und Bierflasche zum Mund führend, auf die Hörer-Anfrage, warum der Song „The Walk“ denn vollständig neu eingespielt wurde: „Hicks, ähh, weil wir, hicks, ich glaube, ähh, wir haben irgendwann die, hicks, ähh Original-Mehrspurbänder verschlampt.“

Dem Genuß edler, aber hochprozentiger Schwermutstropfen nicht abgeneigt war auch Elton John in den letzten Jahren. Damit ist jetzt Schluß: „Ich mache eine Entziehungskur. Der Alk hat meine Persönlichkeit verändert. Irgendwann war es so weit, daß ich in der Nacht noch nicht einmal mehr den Unterschied zwischen einer Wodka-Flasche und meinem Freund Bernie erkannte.“ Das verriet uns Eltons PR-Managerin Susannah Constantine, die auch sonst für bedingungslose Offenheit steht.

Tja – Elton hätte es nur seinem Berufsgenossen Bob Geldof nachmachen müssen. Bob versteht inzwischen das geflügelte Wort von „Vater sein dagegen schwer“ nur zu gut – vor lauter Arbeit mit den Balgen kommt er noch nicht einmal dazu, sich eine Wodka-Flasche auch nur vorzustellen. Zu allem Überdruß schenkte ihm Paula Yates jetzt noch ein Töchterlein. Auf dem Weg von der Entbindungsstation des Londoner St. Mary’s Hospital nach Hause fiel denn auch Paula der passende Name für den Nach wuchs ein: Lilly Peaches.

Darüber kann der Can-Kobold Holger Czuckay nur müde grinsen. Er geht lieber mit seinem neuen Video-Film samt Lesung vom 4.12. (Bremen) bis 16.12. (München) auf Deutschland-Tour. Einzig über Letzteres wird er nicht frozzeln: „Deutschland? Hab ich doch neulich mal was davon gehört… was war das denn wieder?“

Es wäre sicher sehr kurzsichtig zu behaupten, Kurzsichtige seien die schlechteren Liebhaber. Gemein obendrein – schließlich muß man sich hinter den Gläsern viel stärker schminken, wird als „intellektueller Denk-Typ“ in Sachen Gefühls-Bombe meist völlig unterschätzt und noch nicht mol in der Saunn kann man mit der beschlagenen Brille ordentlich spannen. Doch es hat nicht nur Nachteile. Das weiß auch Ozzy Osbourne, als er geschirkt bebrillt vor Gericht auftauchte, um die Richter damit milde zu stimmen. Der Rocker mußte mal wieder vor den Kadi, weil er angeblich mit seinem Song „Suicide Solution“ die Teenager Michael Waller und Harnld Hamilton dazu verleitet hahe, sich Kugeln in den Kopf zu jagen Ozzy, ganz im gelehrten Sanft-Look vor der Justiz. (Urteil im November) in Macon/Georgia: „Gnade, Herr Richter, ich bin nur ein armer Musiker, der niemanden etwas Böses will.“ Böse ist dagegen die US-Öffentlichkeit auf Ozzys Brillen-Kollegin Sinead O’Connor, die sich nach wie vor weigert, die amerikanische National-Hymne – wie sonst üblich – vor den Konzerten ihrer aktuellen US-Tour aufspielen zu lassen. Deshalb muß sie jetzt mit der Landesverweisung rechnen. Dafür ist auch Roger Waters, an dessen „Wall“ Spektakel sie sich inzwischen nicht mehr gern erinnert: „Ich könnte mich ohrfeigen, da mitgemacht zu haben. Das war doch der reinste Ego-Trip von Roger“. Waters konterte: „Naja – die Kleine ist ja noch recht jung.“

Auch nicht mehr ganz jung ist die Idee, Video-Clips mit Politiker-Puppen zu drehen. Wenn es dann aber so witzig wird wie in dem Clip zur Wahl-Single „He’s The Boss“ (Polydor), den das „Hurra DeutschIand“-Team in Köln produzierte, machen wir gerne eine Ausnahme, zumal es auch die beste Nummer mit Polit-Stimmen seit Jahren geworden ist. Auf dem Foto fehlt allerdings Oskar Lafontaine. Den haben wir abgeschnitten. Nicht, weil er die Wahl sowieso verliert, Ossi fiel raus, weil er nicht die Traute hatte, sich dem ME/Sounds“Blind Date“ zu stellen, den wir ihm angeboten hatten.

Gar kein Frosch war dagegen die Film-Nudel Whoopi Goldberg, als sie unser Fotograf bei der Premiere ihres neuen Streifens „Ghost“ – sie spielt ein spirituelles Medium – auf die Probe stellte. Whoopi sollte binnen zwei Sekunden den Unterschied zwischen einem Breitmaul-Frosch und einer Konfitüren-Kröte mimen. Es gelang ihr: „Das ist doch eine meiner leichtesten Übungen. Jetzt zeige ich dir mal den Haubentaucher.“ Sprach’s und tauchte blitzeschnelle in der Menge unter.

Untergetaucht ist im Moment – zumindest für seine deutschen Fans – auch Ober-Tote-Hose Campino. Er spielt mit seinen Jungs drei Wochen lang in britischen Clubs. Aufgetaucht ist dagegen ein Foto, das während der Australien-Tournee von Faith No More geknipst wurde: Gitarrist Jim Martin trägt auf den Aussie-Bühnen das „Bis zum bitteren Ende“-Shirt der Hosen und macht Elementar-Erfahrungen in Sachen Deutschland: Jhr Germans seid absolut populär da unten. Seif der Wiedervereinigung stehen die Kids in Australien total auf Löwenbräu Bier.“

¿ Unser Bier in den News ist es aber, ab und an auch ein wenig Information zu bringen. Und da die Pop & Rock-Elite nicht immer nur zu uns kommt, gehen wir einfach zu ihr. Bitte schön. In diversen Studios feilen gerade an einer neuen LP: Sting (in Pisa), Lenny Kravitz (New York), R.E.M. (Athens), De La Soul (New York) und Bryan Adams (Vancouver). Alle Veröffentlichungen sind für Januar/Februar geplant.