Ohne Schwung: The Breeders


BERLIN. Mit „Last Splash“ planschten sie sich bis an die Spitze der Independent-Charts vor. Kein Wunder also, daß reichlich Indie-Kids in der ersten Reihe standen, als die Band um Ex-Pixies-Frau Kim Deal im brechend vollen „Loft“ einen Querschnitt ihrer Züchtungen präsentierte.

Jubel, als die Helden des Abends gleich nach Luscious Jackson, der Vorgruppe, schnurstracks ihre Arbeitsgeräte aufsuchen. Schnell kommen die Breeders zur Sache und reihen einen Zwei-Minuten-Adrenalinstoß an den anderen. Schön, daß die Band im Zeitalter ausufernder Seventies-Revivals schlackenloses Songformat bevorzugt, aber warum so routiniert? Dabei stehen sie doch unter Erwartungsdruck, seit Kim aus der Zeitung vom Ende der Pixies erfahren und aus der alten Nebenbeschäftigung ein Hauptanliegen machen mußte.

So richtig scheint sie die Veränderung nicht begriffen zu haben: Stimmen unter den Zuschauern suchten zu Recht nach Melodien, die bei den Alternativ-Helden aus Boston einst mitschwangen. Neue Songs wie „Cannonball“, „No Aloha“ und „Divine Hammer“ tasteten sich nur zum eingängigen Objekt der Begierde vor, ohne aber ans Ziel zu kommen.

Es dauerte keine Stunde, da waren sie verschwunden. Vielleicht erregte ja die zum Tourabschluß angesetzte After-Show-Party so viel Vorfreude, daß die Breeders nichl mehr als ihre Pflicht tun wollten.