Omni-Potente: Franka Potente ist nicht überall zu sehen, aber dafür oft


Franka Potente ist das Beste, was dem deutschen Film seit den güldenen Tagen des Neuen Deutschen Films und dessen Statthaltern Fassbinder, Herzog und Schlöndorff passiert ist. Mit Starpotenzial, Talent und Ausstrahlung gilt sie seit der Titelrolle in Tom Tykwers „Lola Rennt“ als Galionsfigur für den Aufbruch des deutschen Films. Aber nicht nur als Berliner Punkgirl mit den flammend roten Haaren konnte die 1974 in Münster geborene und in dem Münchner Club „Wunderbar“ entdeckte Potente begeistern: Mit dem Horrorfilm „Anatomie“ und Tykwers Lola-Nachfolger „Der Krieger und die Kaiserin“ katapultierte sie sich endgültig in die einheimische Darsteller-Spitzenriege. Kein Wunder, dass auch Hollywood auf Franka aufmerksam wurde. Nach ihrem Gastauftritt in der Kokssaga „Blow“ als Freundin von Johnny Depp und einem Cameo in Todd Solondz‘ Komödie „Storytelling“ hat sie nun ihre erste Hauptrolle In einer US-Produktion abgedreht: In „The Bourne Identity“ stand sie mit Matt Dämon für Doug Liman („Go, Swingers“) vor der Kamera. Der Thriller wird 2002 in die Kinos kommen. Bis dahin sollte auch Franka Potentes nächster deutscher Film fertig sein: In „La Mer“ von Tykwer-Kameramann Frank Griebe und Natja Brunckhorst soll sie mit „Tatort-Kommissar Dominic Raacke spielen. Nicht schlecht für ein Provinzgirl, das vor gerade einmal sechs Jahren mit „Nach Fünf Im Urwald“ sein Filmdebüt gab – als Mädchen, das von einer großen Karriere träumt und deshalb von zu Hause ausbuchst. Im Lola-Tempo hat die Realität die Kunst inzwischen überholt. Und Franka fängt gerade erst an.