Online-Shop Spreadshirt will keine PEGIDA-Shirts drucken


Gegenseitige Hetzvorwürfe: Nachdem eine T-Shirt-Druckerei einen Kundenauftrag ablehnte, echauffieren sich die Unterstützer beider Seiten über die Aktion.

Der Schuss ging nach hinten los: Eine Userin namens Kerstin wollte bei der T-Shirt-Druckerei „Spreadshirt“ ein T-Shirt mit der Aufschrift „I <3 PEGIDA“ drucken lassen. Nachdem das Unternehmen aber ihrem Auftrag nicht nur nicht nachkommen wollte, sondern auf Nachfrage eine eindeutige Erklärung für die Entscheidung lieferte, postete Kerstin diese Antwort auf Facebook – mutmaßlich in der Hoffnung, unter Gleichgesinnten einen Shitstorm gegen „Spreadshirt“ anzuzetteln. Was Kerstin nicht bedachte: Es sind, zum Glück, deutlich mehr PEGIDA-Gegner als -Sympathisanten im Netz unterwegs. Etliche User, etwa auf der Facebook-Seite „No Legida“, feiern die Aktion des Unternehmens als richtigen und wichtigen Schritt.

„Das, was Pegida vertritt, gilt in unseren Augen nicht als Meinung, sondern als rassistische, diskriminierende und menschenverachtende Äußerung. Wir haben uns aus ethischen Gründen darum entschieden, den Namen dieser lächerlichen Vereinigung nicht zu drucken. Ich hoffe, Du erkennst irgendwann, dass Du mit Nazis auf die Straße gehst“, schreibt Spreadshirts „Legal Service“-Mitarbeiterin Michaela.

„Spreadshirt“-Sprecherin Anja Greulich erklärt gegenüber stern.de, wie es zu dieser eindeutigen Antwort kam: „Jeder Mitarbeiter im Legal Service hat die Macht, selbst zu entscheiden, ob er ein bestimmtes Motiv aus ethischen Gründen ablehnt“, sagt Greulich, „wir vertrauen da ganz auf unsere Mitarbeiter“. Bliebe so gesehen nur zu hoffen, dass keine PEGIDA-Anhänger, oder, schlimmer noch, „besorgte Bürger“ als Mitarbeiter das Legal-Service-Team von „Spreadshirt“ unterwandern. In der Vergangenheit bedruckte „Spreadshirt“ nämlich durchaus Shirts mit politischen oder ethisch fragwürdigen Parolen und Motiven.