Ozzy Osbourne wird daheim von japanischen Touristen belagert. Da füchtet der erprobte Schwermetaller lieber in den Tourstress.


Actionfiguren, Computerspiele, T-Shirts, Golfschläger: Sharon Osbourne scheffelt siebenstellige Beträge mit dem Namen ihres Gatten. Haupteinnahmequelle: das Ozzfest. „Vor fünf Jahren beschwerte sie sich, ich würde immer in denselben Hallen spielen“, lacht das Metal-Unikum. „Sie wollte es mit einem ‚Ozzfest‘ versuchen Darauf ich: „Was soll das sein? Willst du, dass ich wieder saufe wie beim Bierfest in München?‘ Aber sie hat es wirklich ge schafft, ein Festival aufzubauen und zu etablieren.“ Seitdem steht Ozzy (52) jeden Sommer auf den Bühnen der USA, fordert „Fucking louder!“ und zeigt den Nu-Metal-Bands, wo der Hammer hängt.

Als ihm selbst das zu langweilig wurde, hat ihm Sharon auch noch die Reunion seiner alten Band beschert: Black Sabbath. „Wir verstehen uns prima und haben jede Menge Spaß“. Was sich schon daran zeigt, dass sie ihre ’99er-Farewell-Tour prompt widerriefen. „Ich weiß bis heute nicht, wer auf diese Abschiedstour gekommen ist. Wir hatten nie vor, uns zu trennen.“ Doch bei aller Männerfreundschaft: Aus dem angestrebten Studio-Album ist bislang nichts geworden. „Wir haben es zwei-, dreimal probiert, und das Ergebnis war Scheiße. Aber wir versuchen es weiter, irgendwann wird es schon klappen. “ Derweil betätigt sich Ozzy als Maler, der großformatige Aquarelle pinselt: Selbstporträts, Landschaften, Stillleben.

„Ich bin kein Picasso“, sagt der Künstler bescheiden. „Es ist nur so, dass ich etwas brauche, was mich wach hält. Beim Lesen penne ich immer ein, im Fernsehen läuft nur Müll, und mit Fitness brauchst du mir nicht zu kommen. Mein Sport-Studio habe ich zur Bar umfunktioniert.“

Doch selbst da kann er sein Bier nicht mehr genießen. Zum Beispiel, weil Ozzys Anwesen auf speziellen Stadtplänen von Los Angeles, in denen die Adressen von Promis verzeichnet sind, vertreten ist. „Neulich habe ich mir nen Porno angesehen, als es an der Tür klingelte. Da waren zwei junge Japaner. Ich dachte, sie wollten zu meinen Töchtern – doch nach einer halben Stunde fiel mir ein, daß die Kids in der Schule sind. Stell dir vor: Diese Wichser haben meine Wohnung fotografiert.“

Angesichts solcher Aktionen geht Ozzy lieber gleich auf Konzertreise, so auch im nächsten Frühjahr, wenn er sein neues Album „Down To Earth“ in Deutschland vorstellt. Dies jedoch nur unter einer Voraussetzung: „Ich toure nur, wenn es genug Bier gibt.“

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