Pavement, London, Astoria


Ein ganz normaler Donnerstag in der englischen Hauptstadt – voll von Shows mit großen Namen. Doch Pavements erster Auftritt nach einer Pause von 18 Monaten ist trotzdem etwas Besonderes. So kosten die Tickets auf dem Schwarzmarkt bis zum Fünffachen des regulären Eintrittspreises. Britpop-Royals wie Jarvis Cocker, der Primus von Pulp, brauchen allerdings für die Teilnahme an diesem selbst für Londoner Verhältnisse außergewöhnlichen Konzertabend nicht einen einzigen Penny hinzulegen. Dann die Show. Schon nach kurzer Zeit wird klar, daß die kreischenden, kantigen, dissonanten Gitarren, die Pavement sich einmal bei Sonic Youth und The Fall ausliehen, heute weitgehend aus dem Programm verbannt worden sind. Wie bei ‚Stereo‘ blitzen einige Flashbacks in die lärmende Live-Vergangenheit von Pavement zwar auch jetzt noch auf, doch scheinen Steve Malkmus und seine Mannschaft mit zunehmendem Alter ein wenig ‚mellow‘, ein wenig sanfter zu werden. Diesen Abend jedenfalls dominieren klare Songstrukturen und eine vergleichsweise entspannte Stimmung. So schimmern ‚Starlings In The Slipstream‘ und die an Lou Reed erinnernde Ballade ‚Embassy Row‘ in den wundervollsten Farben. Ein Beweis mehr dafür, daß Pavement gelernt haben, ihre verspielte Seite zu zeigen, ohne dabei ihre Vergangenheit zu verleugnen.