Prince verlangt 1,77 US-Dollar für neues Video ‚Screwdriver‘


Fragwürdiges Bezahlmodell: Wer das neue Video von Prince sehen möchte, muss dafür bezahlen.

Nach seinem Grammy-Auftritt ist Prince schon wieder in den Nachrichten. Der Sänger verlangt von seinen Fans, dass sie mit 1,77 US-Dollar tief in die Tasche greifen um sein neues Video „Screwdriver“ exklusiv auf seiner Seite anzuschauen. Prince umgeht damit jegliche klassischen Musikverbreitungswege und irritiert seine Fanbasis mit diesem  Geschäftsmodell. „Screwdriver“ ist schon der zweite Song nach „Breakfast Can Wait“, der in den letzten Wochen veröffentlicht wurde und nur auf der Webseite von Prince heruntergeladen werden kann.

Prince ist allerdings nicht der Erste, der sich über neue Vertriebswege Gedanken macht. Das wohl bekannteste und erfolgreichste Beispiel für innovative Verbreitungsmöglichkeiten liefern immer noch Radiohead, die ihren Fans 2007 bei der Veröffentlichung von IN RAINBOWS die Entscheidung überließen, wieviel sie für den Download zahlen wollen – Hauptsache war, sie zahlten überhaupt. Seit dem ist viel passiert, auch Crowdfunding wird für viele Bands immer wichtiger. Die Band Angelika Express etwa machte ihre Fans 2009 sogar zu Aktionären.

Welche dieser neuen Verbreitungswege sich als wirkliche Alternativen durchsetzen, bleibt abzuwarten. Prince befindet sich allerdings als etablierter und gefeierter Musiker in einer wesentlich besseren Position als so manche kleinere Band. Ob die 1,77 US-Dollar das Video wirklich wert sind, muss dann jeder für sich entscheiden, schließlich kauft man selbst bei diesem Ausnahmekünstler die berühmte Katze im Sack.