Pussy-Riot-Mitglied nach Hungerstreik im Krankenhaus


Nach gut einer Woche Hungerstreik ist die inhaftrierte Pussy-Riot-Aktivistin Nadezhda Tolokonnikova in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Wie ihr Mann mitteilte, befinde sie sich in einem "fürchterlichen Zustand".

UPDATE: Am Dienstag, 1. Oktober, 11 Uhr (Ortszeit), hat Tolokonnikova den Hungerstreik nach acht Tagen beendet; ihr Zustand sei stabil. Nach ihrem Protest gegen die Haftbedingungen habe man sie in ein anderes Straflager verlegt, so der russische Menschenrechtsbeauftragte Wladimir Lukin.

Vor einer Woche war Nadezhda Tolokonnikova in den Hungerstreik getreten um gegen die schlechten Haftbedingungen der Strafkolonie im russischen Mordwinien zu protestieren. In einem offenen Brief hatte sie zuvor berichtet, dass sie und ihre Mithäftlinge bis zu 17 Stunden am Tag Näharbeiten durchführen müssten. Der stellvertretende Leiter des Arbeitslagers habe ihr sogar mit dem Tode gedroht, so Tolokonnikova.

Wie ihr Mann Pyotr Verzilov mitteilte, musste die 23-Jährige während ihres Hungerstreiks in ein Krankenhaus außerhalb des Lagers gebracht werden. Laut Verzilov soll der Gefängnisdirektor in diesem Zusammenhang eingestanden haben, dass sich die junge Frau in einem „fürchterlichen Zustand“ befunden habe.

Offensichtlich um Tolokonnikovas Vorwürfen zu begegnen, hatte das Gefängnis zuletzt einen „Tag der offenen Tür“ abgehalten. Dabei durften 13 Angehörige von acht ausgesuchten Häftlingen die Haftanstalt besichtigen. Angeblich sollen die Insassen dabei auch ein kleines Konzert veranstaltet haben.