„RammNein!“: Neue Protestgruppe gegen Rammstein plakatiert Weg zum Stadion


Die Kampagne richtet sich gegen die Rammstein-Konzerte und das Olympiastadion in Berlin.

Am Wochenende (15. und 16. Juli) gaben Rammstein begleitet von Protesten zwei Konzerte in Berlin. Bei einer Anti-Rammstein-Demo am Samstag protestierten rund 150 Teilnehmer:innen gegen die Shows. Ihre Forderungen richteten sich vor allem gegen Sänger Till Lindemann, dem sexueller Missbrauch vorgeworfen wird.

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Unter dem Titel „RammNein!“ hat sich nun eine weitere Protestgruppe geformt, die sich gegen Rammstein und vor allem für ein Auftrittsverbot der Gruppe einsetzt. Dazu haben die Mitglieder am Samstagvormittag (15. Juli), nur wenige Stunden vor dem ersten Gig, nach eigenen Angaben zahlreiche Werbetafeln gekapert und mit eigenen Werbeplakaten bestückt.

„Tätern einen Raum geben“

Entlang der S-Bahn-Strecke zum Olympiastadion in der Hauptstadt hat die Gruppe mehrere Plakate platziert. Diese tragen die Aufschrift „Tätern einen Raum geben“. Im Hintergrund zu sehen ist ein Bild des Rammstein-Kopfes Lindemann. Mit ihrer Aktion will die Protestgruppe sowohl Konzertbesucher:innen, als auch Demonstrierende erreichen.

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Die Aktionsgruppe wählte den Slogan für ihre Kampagne, weil die Olympiastadion Berlin GmbH und damit das Land Berlin davon profitieren würden, dass sie „Tätern einen Raum geben“. So heißt es auf ihrer Website.

„Es ist ein Skandal, dass trotz über 75.000 Unterschriften einer Gegenpetition und der aktuellen Sachlage das Land Berlin diese Konzerte stattfinden lässt!“, so Clara Fall, Sprecherin der Gruppe RammNein!. „Die ständige Ausrede, es gebe keine Gesetzesgrundlage, das Konzert abzusagen, sollte Motivation sein, eine solche zu schaffen, anstatt es sich damit bequem zu machen“, so Clara Fall.

Des Weiteren kritisiert sie die bisherige Vorgehensweise mit den Opfern: „Überlebenden wird nicht zugehört, sie erhalten sogar Morddrohungen. Tätern drohen wenige bis keine Konsequenzen. Stattdessen wird ihnen sogar eine Bühne gegeben. Dieses Zeichen darf unsere Gesellschaft nicht senden!“ Die Olympiastadion Berlin GmbH hat auf die Plakataktion bis Montag (17. Juli) nicht reagiert.

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Aktuell steht auch Rammstein-Mitglied Flake in der Kritik. Dem Keyboarder der Band wird vorgeworfen, im Jahr 2002 eine 17-Jährige nach einem gemeinsamen Barbesuch sexuell belästigt zu haben, in den 1990er-Jahren bereits eine weitere Frau. Flake weist die Anschuldigungen zurück.