„Rave The Planet“: „Love Parade“-Nachfolger feiert ersten Geburtstag


Am 09. Juli 2022 soll die „Rave The Planet“-Parade auch abseits von Livestreams und Co. stattfinden – „im Spirit der Berliner Loveparade“.

Die Kulturbranche hatte es im vergangenen Jahr seit dem ersten Lockdown und den hinzugekommenen Regelungen unglaublich schwer. Eine Gesellschaftsgründung war deshalb nicht das Einfachste, was man sich hätte aussuchen können. Die „Rave The Planet gGmbH“ ist jedoch standhaft.

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2021 feiert sie ihr einjähriges Bestehen, denn am 13. Januar vergangenen Jahres wurde die gemeinnützige Gesellschaft ins Leben gerufen. Es werden primär drei große Ziele fokussiert:

1. Die Kultur der elektronischen Tanzmusik in jeglicher Form zu schützen, zu fördern
und weiterzuentwickeln. Dabei sowohl eigene, als auch andere gemeinnützige Projekte langfristig zu fördern.

2. Die elektronische Tanzmusikkultur als Immaterielles Kulturerbe unter den Schutz der UNESCO zu stellen.

3. Initiierung eines offiziellen Feiertags der elektronischen Tanzmusikkultur, mit einem jährlichen Festakt: eine neue Parade, im Spirit der Berliner Loveparade, basierend auf deren ursprünglichen Werten, progressiv für das 21. Jahrhundert konzipiert.

Nachdem der bereits geplante Paraden-Termin verschoben werden musste, steht nun ein neuer fest. Am 09. Juli 2022 soll die freie und bunte Veranstaltung stattfinden. So wie wir es einst gewohnt waren – tanzend und in den Armen liegend unter dem Motto „WE are one family“.

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„Fundraving“ als Lösungsansatz

Da die Pandemie vor allem auch in der Kulturbranche ein wirtschaftliches Chaos errichtete, sollte die Finanzierung der gemeinnützigen Projekte im vergangenen Jahr mit der Spendenkampagne „Fundraving“ sichergestellt werden.

Die Anfänge machte das gemeinsame Zusammentragen eines Miniatur-Modells der Loveparade, das seinen Platz gegenüber des Bundesrats fand. Spender*innen konnten die zu Beginn leere „Straße des 17. Juni“ mit Mini-Raver*innen-Figuren bestücken.

Nachdem dies sehr erfolgreich verlief und neben Kritik auch großer Zuspruch entgegenkam, wurde eine weitere „Fundraver“-Aktion ins Leben gerufen: „Instant-Raves“. Diese sollten an ursprünglichen Klub-Standorten stattfinden. Es folgte jedoch der Corona-Lockdown und ebendieser Plan konnte nicht umgesetzt werden.

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„Aus ‚live vor Ort‘ wurde ‚live im Netz‘ und eine Idee“

Statt den Kopf in den Sand zu setzen, veranstalteten die kreativen Köpfe hinter der „Rave The Planet gGmbH“ am 14. März den ersten Livestream. „Seit den ersten, teils holprigen Anfängen konnten wir im inzwischen wöchentlichen Livestream „Instant Rave“ 114 Künstler*innen eine Plattform bieten sich […] zu präsentieren“.

Viele dieser Streams wurden ebenso von Agenturen, Clubs, Festivals und Labels gehostet, darunter waren beispielsweise Ballroom Sessions und das Deichbrand Festival.

Mittlerweile findet der Livestream „Instant Rave“ wöchentlich Freitags von 19 Uhr bis 22 Uhr statt. Diese sind kostenlos zugänglich und können auf Facebook, YouTube, Twitch, Mixcloud und Heart This abgerufen werden. Zusätzlich besteht auf SoundCloud die Möglichkeit diese auch nachträglich abzuspielen.