Red Hot Chili Peppers: Blood Sugar Sex Magik


Die Funk-Rock-Rap-Epigonen der 90er Jahre, die sich an dieser Vorlage vergeblich abarbeiteten, bleiben ungezählt. Kein Wunder, verdankt dieses abenteuerliche Gebräu seine Einzigartigkeit doch dem unvergleichlichen Zusammenspiel bester Zutaten. Rick Rubin, der es schaffte, die zündende Live-Energie der vier Funk-Freaks zu kanalisieren. Anthony Kiedis, der sprechsingend in Liedern über Liebe, Sex und Drogensucht auf der kompletten Gefühlsklaviatur spielte. John Frusciante, ein verwirrtes junges Gitarren-Genie, dem scheinbar mühelos Melodien aus dem Handgelenk flossen. Dem funkbesessenen Rhythmusgehirn Flea, der eine ganze Generation von Nachwuchsmusikern entmutigte, Slap-Bass zu spielen. Und schließlich Drummer Chad Smith, der die labile Truppe im Takt hielt. Zumindest (und vorerst) für diese überbordenden 74 Minuten Musik voller Herzblut, Zuckersüße. Sextrunkenheit und – Magie.

Produzent: Rick Rubin

Beste Songs: „Under The Bridge“, „Give It Away“, „Apache Rose Peacock“

What’s the story? Die alte Villa in den Hollywood Hills, in dem das Album aufgenommen wurde, wird angeblich von Geistern heimgesucht. So glaubte John Frusciante etwa, während der Aufnahmen die Stimme einer beim Sex stöhnenden Frau zu hören. In einer von Produzent Rubin vorgeschlagenen Art Gruppentherapie wohnte die Band in dem Haus die ganzen fünf Wochen Produktionszeit WG-artig zusammen, nur Drummer Chad Smith setzte sich zwischendurch ab, weil ihm das Haus unheimlich war.