1000 Gram

By All Dreams Necessary 

Staatsakt/Universal (VÖ: 31.8.) 

Die Berliner Band absolviert den Grundkurs „Indie-Rock der 90er-Jahre“ mit Auszeichnung. 

Ein zünftiges „Geil, das klingt ja wie damals“ ist ja gemeinhin ein eher schlechtes Zeichen. Aber, und das ist im Fall von 1000 Gram ein sehr großes Aber: Es kommt dann doch auf das Damals an. Denn das schwedisch, finnisch, österreichisch und deutsch besetzte Quartett aus Berlin reaktiviert auf seinem Debütalbum ALL DREAMS NECESSARY die womöglich besten Tage, die die elektrisch verstärkte Gitarre jemals erleben durfte, und absolviert den Grundkurs „Indie-Rock der Neunzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts“ mit Auszeichnung.

„Loose Ends“ versucht sich an Sonicyouth’schen Lärm-eskapaden und „Don’t Mind/Will Abide“ ist so ein verstaubter, mit Verzögerung explodierender Torpedo, wie ihn die Screaming Trees auch gern konstruiert haben. „Sleep All Day“ stellt liebevoll die unverschämte Sommersonnigkeit von Pavement nach, und „Day-dream“ klingt wie die Moving Targets, falls sich noch jemand an deren ziemlich großartiges Album BRAVE NOISE erinnern kann. Buffalo Tom, Mudhoney, Big Dipper, you name it, und „Sewer Marquet“ erinnert von Melodieführung und Struktur an Dinosaur Jr., auch wenn natürlich niemand sonst einen Gitarrendschungel wie J. Mascis anpflanzen kann.

Aber genug gekrittelt: Ja, geil, wie damals! 

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