16 Horsepower – Secret South

SACKCLOTH ‚N ASHES.das Debütalbum des Quartetts aus Denver, Colorado, sorgte weltweit für Wogen angenehm irritierter Begeisterung.Was Sänger David Eugene Edwards seinen Stimmbändern entlockte,erinnerte nicht nur an die manischen Vokalkünste des seligen Jeffrey Lee Pierce (Gun Club). Die Band schwebte weit weg von den Dingen auf einem grob gewebten, countryesken Rock-Teppich, und wenn sie mal für ein paar Minuten auf dem Boden derTatsachen landete, durfte der Hörer sich wohlfeiler Balladen erfreuen. Daran hat sich auch auf Album Nummer 3 nichts grundsätzlich geändert, die Songs klingen eine Idee auskomponierter, ausarrangierter, eine Idee hymnischer. Aber zwischen all den antiquarischen Rock-Dramen ist auch Platz für ein schepperndes Country-Kleinod auf Banjo-Basis („Wayfaring Stranger“) oder eine melancholische Ballade mit Steel-Gitarre („Poor Mouth“). Diese Band war und ist ein Spielplatz für Rockhistoriker: 16 Horsepower wurden als eine Kreuzung beschrieben, an der Nick Cave und die Violent Femmes sich treffen. Nach diesem Album darf man hinzufügen: Wenn es jemals eine Band aus Mitgliedern von U2 und Gun Club gegeben hätte, dann wäre das ihre Platte gewesen.