Akon – Trouble

Dieses Album beginnt mit einem ziemlich gewaltigen Rums. Der markanteste Klangeffekt in „Locked Up“ erinnert an das kräftige Zuschlagen einer Zellentür im Gefängnis. Dahinter steckt eine metallische Wucht, die man eher mit den Einstürzenden Neubauten in Verbindung bringt. Aber Ali aune Thiam alias Akon weiß aus eigener Erfahrung, wie man das Leben hinter Gittern am besten veranschaulicht: Er hat selbst eingesessen. Den harten Kerl markiert er trotzdem nicht. „Gangsta“ provoziert all jene Typen, die. aus armen Verhältnissen stammend, plötzlich mit 100.000-Dollar-Schlitten vorfahren, doch das ist die Ausnahme. Herr Thiam gehört grundsätzlich zu den ruhigen Vertretern, die selbst vor Kitsch nicht Halt machen. Das Bobby-Vinton-Sample in „Lonely“ ist eine riskante Wahl, weil Herzensbrecherpop der Früh-Sechzigersonst nicht unbedingt zu den liebsten Tools der HipHop-Soul-Gemeinde gehört. Aber es funktioniert. Man muss es Akon auf jeden Fall lassen, dass er die Mehrzahl der Songs selbst schreibt und produziert. Deshalb klingen sie anders als der in amerikanischen Hightech-Studios aufgenommene und oft zum Verwechseln ähnliche Durchschnitt. Seine sanfte, afrikanisch klingende Stimme ist ein Pluspunkt, ebenso der am Reggae angelehnte Stil in Songs wie „When The Time’s Right“. Den ganz großen Eindruck macht trouble alles in allem vielleicht nicht, aber wenn Akon nicht wieder eine Zellentür von innen sieht, könnte er mit seinem individuellen Stil früher oder später auf der Gewinnerseite landen.

VÖ:17.l

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