Alaska In Winter – Dance Party in the Balkans

Es muss dieses Loch in der Welt geben, von dem Nils Koppruch einst sang, das Loch, wo sie den Tag andrehen und die Stunden zerkauen. Aus diesem Loch kriechen gerade die Balkanophilen dieser Hemisphäre, schön der Reihe nach. Brandon Bethancourt, der große Junge mit Pelzmütze, weißen Handschuhen und dem traurigen Margeritenstrauß in der Hand heute mal vorweg. Zach Condon, der Held von Beirut, und Heather Trost (A Hawk And A Hacksaw) sind auch dabei, sie spielen, was sie am besten können. Trompete, Ukulele und Viola. Es ist ein Verein von Freunden und gleichermaßen vom Balkan-Brass Angefixten, die den Kunststudenten Bethancourt aus New Mexixo auf dessen Debüt geschmeidig umspielen. DANCE PARTY IN THE BALKANS ist die Stille unter den neuen Balkan-Platten,die Melodien schweben auf sanften Bläserarrangements, auf Pianos und Synthies fast am Hörer vorbei, Bethancourts Stimme ist elegant in Vocoder-Arrangements verpackt, sie will gar nicht die Führung übernehmen. Das Tschingderassassa und die großen Pegelschläge werden Beirut-Fans hier wohl vermissen, aber diese 13 Tracks dehnen den „gefühlten Balkan“ noch bis zur klassischen Piano-Etüde oder zur byzantinischen Kirchenmusik aus. Gitarren gibt es hier keine. Unter einer Dance party stellt man sich natürlich etwas anderes vor, aber es ist kalt in Alaska. Mr. Bethancourt kann aus dem Loch in der Welt manchmal aber doch sehen, wie sie den Sonnenuntergang machen. VÖ: 25.1.

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