Alexis Taylor

Beautiful Thing

Domino/GoodToGo

Auf seinem neuen Soloalbum stellt der Hot-Chip-Kopf wieder einmal seine Vielfältigkeit zur Schau: Gospel, 70er-Jahre-R’n’B, Piano-Pop, Electronica.

Alexis Taylor ist ja nicht nur die „hochgradig wiedererkennbare“ Stimme von Hot Chip, sondern auch ziemlich wesentlich daran beteiligt, dass die Band aus London so wunderbar uneindeutig bleibt zwischen Indie, tanzbarer Elektronik und Synthie-Pop. Das wird auf seinen Arbeiten jenseits von Hot Chip noch deutlicher – u.a. vier Soloalben und zwei mit der experimentellen About Group (mit u.a. Charles Hayward von This Heat).

Dort geht es sehr oft um die Suche nach dem perfekten Popsong, aber auch um die Möglichkeit, sich mit musikalischen Experimenten möglichst weit weg vom Song-Format zu bewegen. Für BEAUTIFUL THING hat Taylor erstmals mit einem externen Produzenten zusammengearbeitet: Tim Goldsworthy, Mitglied von U.N.K.L.E. und Mitgründer von zwei der bedeutendsten Elektronik-Label der 90er- und Nullerjahre: Mo’ Wax und DFA.

Bei dieser Konstellation das Elektronik-Album von Alexis Taylor zu erwarten, ist naheliegend, aber falsch. Am ehesten erfüllt der Titelsong „Beautiful Thing“ die Erwartungen mit seinen seltsamen elektronischen Grundierungen. Ansons­ten laufen die elektronischen Sounds und Flächen einfach so mit als Zugabe eines Gesamtpakets, das Alexis Taylors Eklektizismus zur Schau stellt wie kein anderes seiner Soloalben: Gospel, 70er-Jahre-R’n’B, Piano-Pop. Das alles ist so „Out Of Time“ (Songtitel), dass es perfekt passt ins Post-Everything-Zeitalter.

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