Andere Kölsche Leeder
ANDERE KÖLSCHE LEEDER 1979 – Los geht’s mit der Erkennungsmelodie der Tagesschau. Hauptsächlich aber ist ANDERE KÖLSCHE LEEDER eine Mischung aus progressivem Rock und satirischem Theater. Die Platte thematisiert „Gewissensfragen“ an Wehrdienstverweigerer und bürgert „Wild Thing“ von den Troggs kurzerhand ins Rheinland ein. Das stolpert noch in Text und Musik, aber es ist ja auch nur die Testfahrt für das Modell BAP. Charmant.
AFFJETAUT 1980 – Neuzugang Klaus „Major“ Heuser entrümpelt den Sound, seine Kompositionen bringen Schweiß und Rock in die Band. Manierismen werden ebenso über Bord geworfen wie die Unbekümmertheit des Erstlings. Der Protest gegen politischen Muff und Mißstand tritt textlich in den Mittelpunkt, Niedecken klingt grimmiger. BAP festigen ihren Kultstatus in Köln und Umgebung.
FÜR USSZESCHNICCE 1981 – Nach ihrem Wechsel zum Plattenmulti EMI präsentieren sich BAP mit Gewicht auf Heusers Rockgitarre. Alexander Büchel (Keyboards) leistet ebenfalls ganze Arbeit, und Wolfgang Niedecken pflegt seinen erzählenden Gesangstil. Diese Mischung scheint’s zu sein: „Verdamp lang her“ klettert bis auf Platz 13 der Charts, das Album belegt Platz 1. Der Durchbruch.
VUN DRINNE NOH DRUSSE 1982 – Veredelt mit Streichern und Bläsern, selbstsicher und souverän wiederholt VUN DRINNE NOH DRUSSE den Erfolg des Vorgängers. Die Single „Kristallnaach“ verbindet den analytischen Scharfblick Niedeckens mit dem erwachsenen Popbewußtsein einer eingespielten Band. Mit „Wie ’ne Stein“ gelingt BAP überzeugende Coverversion von Dylans „Like A Rolling Stone“.
BESS DEMNÄHX 1983 – 140 Gigs geben BAP auf dieser ersten hohen Welle ihrer Popularität. Die Konzertmitschnitte werden auf BESS DEMNÄHX zusammengefaßt und dokumentieren einen eindringlichen Wolfgang Niedecken mit einer Band, die in Bestform agiert.
ZWESCHE SALZJEBACK UN BIER 1984 – BAP changieren zwischen gefälligem Pop und opulentem Rock. Mit dem wütenden „Deshalv spill ‚mer he“ reagieren BAP auf ihre gescheiterte DDR-Tournee. „Schloof Jung, schloof joot“ ist ein sitarbegleitetes Schlaflied Niedeckens für seinen Sohn. Der Variantenreichtum zahlt sich aus.
AHL MÄNNER, AALGLATT 1986 – Einen zwiespältigen Eindruck hinterläßt AHL MÄNNER, AALGLATT. Mit „Time Is Cash, Time Is Money“ und „Bunte Trümmer“ können die Kölner wieder veritable Single-Hits plazieren. Allzu routiniertes Songwriting und die verspielte Produktion dagegen enttäuschen.
DA CAPO 1988 . „Ein rundum erfreuliches Comeback“, so Musikexpress/Sounds bei Erscheinen dieser Platte. „Fortsetzung folgt“ erreicht Platz 10 der Charts und ist damit eine der erfolgreichsten BAP-Singles. Überwundene Querelen zwischen Niedecken und Heuser münden in frische Songideen und eine Coverversion des Kinks-Klassikers „Death Of A Clown“.
X FÜR’E U 199l – Kraftvoll, entspannt und gewohnt unprätentiös starteten BAP mit X FÜR’E U in die 90er, variierten ihre Tugenden auf hohem Niveau und erreichten damit wieder einmal mühelos Platz 1 der deutschen Charts.
AFFROCKE-LIVE 1991 – Der letzte Abend der“X für’e U“-Clubtournee, aufgezeichnet im Kölner E-Werk, zeigte die Band wieder in gewohnter Spielfreude. Abrocken eben.
PIK SIBBE 1993 – PIK SIBBE reiht sich nahtlos in die BAPsche Qualitätsarbeit ein und sorgt mit „Widderlich“, einem Song gegen politische Ignoranz, für Furore.
WAHNSINN 1995 – Geglückte Best-Of-Zusammenstellung. BAP läßt die Jahre 1979 bis 1995 Revue passieren.
AMERIKA 1996 – Nach den Hits auf WAHNSINN bieten BAP eine Sammlung neuer Songs an. Mit einem Sonderzug und Gigs in Bahnhöfen promotet die Band das Album AMERIKA, das sich inhaltlich und musikalisch mit der Ankunft des Rock ’n‘ Roll in Deutschland beschäftigt.
COMICS & PIN-UPS 1999 – Mit ihrem jüngsten Album bleiben BAP alten Tugenden treu und wagen zudem vorsichtige Annäherungen an die musikalische Neuzeit (siehe Seite 48).
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