Andreas Vollenweider – Cosmopoly

Mit Mitte 40 kommen viele Männer, die in ihrem Leben ein immer größeres Maß an Komplexität erreicht haben, zurück zu den Essentials. Auch Andreas Vollenweider hat sich eine musikalische Abmagerungskur verordnet. Ehemals Meister der bis in die letzte Dynamikstufe festgelegten Megakomposition, findet der Schweizer Harfenspieler und Multiinstrumentalist mit COSMOPOLY nun zu der einfachsten und ursprünglichsten Form des Musizierens zurück:freie Improvisation in kleinen Besetzungen bis hinunter zum Duo. Kein Konzept zu haben, ist das alles bestimmende Konzept des Albums: Vollenweider lud illustre Musiker aus aller Welt in sein Studio am Zürisee, drückte den Aufnahmeknopf und schnitt das freie Zusammenspiel in voller Länge mit. Die besten Momente dieser Sessions sind auf 17 Tracks dokumentiert. Stücke, deren Anmutung von meditativ über folkloristisch bis jazzig reicht -je nachdem, mit wem Vollenweider gerade zusammenspielt. Von Sängern wie Bobby McFerrin und Milton Nascimento über Jazzer wie Abdullah Ibrahim und Ray Anderson bis hin zu ethnischen Originalen wie Djivan Gasparyan (Armenien) und Pingxin Xü (China) reicht das Spektrum derer, die mit Vollenweiders Harfe in musikalischen Dialog treten. Nach all den überarrangierten Orchester-Orgasmen der Vergangenheit ein kluger und richtiger Schritt zu einer musikalischen lean cuisine.