Aztec Camera – High Land, Hard Rain
Zwei Singles auf dem Glasgower Postcard-Label im Jahr ’81 und dann die hervorragende „Pillar To Post“ Pop-Schnell-Ballade aus dem letzten Jahr mit der charmanten Abrechnung: „So you appear and say how l’ve giown, Fül me up with faces l’ve known, In this hght they’re iai from divme, l’ve saved them up TU spend them when l’ve time.“ So weit die Aztec Camera Discographie. Aztec Camera, das sind die beiden ländlichen Romantiker Roddy Fame (Gesang, Gitarre) und Campell Owens (Baß), die sich gern auf Strohballen mit akustischen Gitarren photographieren lassen. Ihr erstes Album, HIGH LAND, HARD RAIN, spielten sie mit dem Ruts-Drummer Dave Ruffey und Bernie Clark (Keyboards, Gitarre) ein. Produziert hat John Brand (der für Magazines AB-OUT THE WEATHER-Album verantwortlich war).
In dieser Konstellation ist mit HIGH LAND, HARD RAIN ein modern-geprägter Pop-Klassiker in der Tradition des 60er-Pop-Stils entstanden. Songs mit leidenschaftlichen/kühlen Melodien, zwischen Soul und Pop und elektrisiertem Folk. Treibende Melodien auf einem swingendem Beat in halb-akustischem Sound geben Roddy Farnes bewegenden Texten (Love Songs) viel Raum und viel Trieb.
„Oblivious“ (ihre neue Single) ist ebenso zwingend und spannend aufgebaut wie „Pillar To Post“, das auch auf der LP vertreten ist; weiter sind die B-Seiten der ersten beiden Postcard-Singles dabei („We Could Send Letters“ und „Lost Outside The Tunnel“, in neuer Aufnahme. Ein Dylanesques „Back On Board“ gipfelt in einem gospelartigen Refrain, der in ein rein akustisches „Down The Dip“ übergeht. „The Bugle Sounds Again“, eine Ballade, droht in einen Robin Gibb-Schmalz abzukippen. Aber diesen Moment der Peinlichkeit, der die Gruppe auch in einigen anderen Song-Sequenzen als tropfende Simon & Garfunkel-Ausgabe präsentiert, bleibt eine Ausnahme. Denn sonst herrscht kühle Brillanz. Zwischen ByroVDylan und ABC/Dexy/Scritti.
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