B.B. King & Eric Clapton – Riding With The King

„Ein großer Schritt für die Blueswelt , wie es die Plattenfirma ergiffen formuliert, ist das nun beileibe nicht. Aber immerhin ein schwarzweißes Gipfeltreffen, gelten die beiden Griffbrett-Veteranen doch als Grandseigneure des Genres. Dass die Zusammenarbeit der Gentlemen nicht unbedingt Iow down und dirty ausfallen würde, damit war zu rechnen. Auch das Repertoire bietet kaum Überraschungen. Die Herrschaften haben sich auf einige King-Klassiker geeinigt (unter anderem „Ten LongYears“,“ThreeO’Clock Blues“, „Help The Power“, „When My Heart Beats Like A Hammer“), zudem ein paar Standards („Worried Life Blues“,“Key ToThe Highway“ oder den Soul-Heuler „Hold On l’m Coming“), und dazu eine Hand voll weniger bekannte Songs ausgesucht. Und ihren Höhepunkt haben sie gleich zu Beginn: „Riding With The King“, ein John Hiatt-Stomper aus den frühen Achtzigern, schwer und metallisch glänzend wie die Harley des Leader Of The Gang. King und sein ehemaliger Schüler Clapton lassen sich vom erdigen Groove des Songs zu den rotzigsten Licks seit Jahren provozieren. Lange nicht hat man Clapton so vital und entschlackt gehört, zuletzt vielleicht auf seinem ’94er-Bluesalbum FROMTHE CRADLE, und B.B.s Lucille jauchzt da vor Freude laut auf. Macht unterm Strich eine gepflegte blaue Stunde, solide gespielt, hier und da sogar mit knisterndem Feuer. Und das ist – seien wir ehrlich – sogar mehr, als man erwarten durfte.