Der Schockroman Baise-Moi (= „Fick mich“) von Virginie Despentes fand in Frankreich 250.000 sensationslüsterne Abnehmer, der Film zum Buch sorgte ob seiner expliziten Gewalt- und Sexszenen für einen handfesten Skandal und wurde vom Staatsrat in Paris auf den Index gesetzt. Den Tugendwächtern war die Geschichte von Manu und Nadine, die dem Schrecken des Alltags in der Provinz entfliehen und ohne Rücksicht auf Verluste in ein anderes Leben aufbrechen, zu brutal und obszön. Kein Wunder, bahnen sich die beiden Aussteigerinnen ihren Weg zur Freiheit doch mit Saufen, Koksen. Vögeln, Stehlen und Morden. Der dazugehörige Soundtrack ist genauso radikal und dreckig wie das Road-Movie, er führt dessen Story mit geeigneten Klangmitteln passabel fort. Underground-Formationen und ein paar bekanntere Acts aus Frankreich haben Tracks zu der Low-Budget-Produktlon beigesteuert. Die Bandbreite reicht vom klassischen Punk (Seven Hate) und Dub-Anklängen (Le Peuple de l’Herbe) über Avant-Funk (Cox 6) und torkelnde Reggae-Klänge (Sad) bis hin zum ungestümen Heavy-Krach (von der Girl-Group X Syndicate) und Elektronik-Experimenten (Pussy Killer)