BAP – DaCapo

DA CAPO heißt so viel wie: Mach’s noch einmal von vorn. Und genau dies haben Niedecken, Major & Co. mit ihrem achten Album geschafft: den Schritt zurück nach vorn, zurück zur ungestümen Rotzigkeit der AFFJETAUT-Tage. Das in Brüssel ohne fremde Produzenten-Hilfe eingespielte Album strotzt gleichzeitig aber auch vor überraschenden Klang-Collagen, vor entspannten, feinmaschigen Melodielinien. Man spürt, daß BAP aus dem Produktions-Karusell „Platte-Tour-Platte“ ausgestiegen waren und die Song-Ideen erstmals wieder in völliger Ruhe entstanden. Und — Major komponierte so gut wie nie zuvor. Nach seinem längeren Amerika-Aufenthalt versucht er gar nicht mehr erst zwanghaft einen „internationalen“ Sound zu kreieren und hat gerade deshalb acht Titel geschrieben, die mitten in die Seele von BAP treffen.

„Shanghai“ beispielsweise, ein Lied über die letztjährige China-Tournee, jagt einem durch das exzellent umgesetzte Fernost-Flair auch nach dem zehnten Hören noch einen angenehmen Schauer über den Rücken; „Fortsetzung Folgt“ ist durch die eingängige Hookiine ein Mid-TempoSong erster Güteklasse. BAP-typische Abgeh-Kost bietet „Stadt im Niemandsland“; auf „Saison der Container“ sind sogar satte Hordrock-Riffs vertreten.

Flexibilität zeigt auf DA CAPO auch Frontmann Niedecken: Er singt auf „Sandino“ und „Dat Döät Joot“ souverän in Regionen, die man ihm stimmlich gar nicht zugetraut hätte.

Rundum ein erfreuliches Comeback, das im grandiosen Cover (Gratulation, Schmal!} seine Krönung findet.