BAP – Övverall DVD/VHS :: Verdamp viel drin

„Ich hätte nie gedacht, dass ein Tonträger mit einem kompletten Konzert von uns herauskommt – und jetzt gibt es einen!“, schwärmt ein begeisterter Wolfgang Niedecken über die erste BAP-DVD. Die Kölner Rock-Institution ist im Jahr 2002 zwar weiter denn je davon entfernt, die coolste oder relevanteste Band der Republik zu sein. Aber schaut man sich die sechs Stunden Material auf der DVD an – dazu gehören der in Wirklichkeit bei zwei aufeinander folgenden Auftritten in der Köln Arena im Dezember vergangenen Jahres entstandene Mitschnitt, hochdeutsche Untertitel, Song-Kommentare. Interviews, Videos zu „Aff un zo “ und „FC jib Gas“, Köln-Impressionen, Infos zu Wim Wenders‘ BAP-Film -, kann man fast nicht anders, als sich Niedeckens Euphorie anzuschließen. Und das liegt nicht zuletzt am wieder gefundenen Bandgefühl bei BAP, das mit dem 1999 ausgestiegenen Major in den letzten Jahren ziemlich abhanden gekommen war. Wegen der vielen Overdubs, die der Ex-Gitarrist beim letzten Live-Mitschnitt… AFFROCKE!! (1991) hinzufügen ließ, bewertet Niedecken diese Platte heute eher als „peinlich“. So knüpft ÖVVERALL (in abgespeckter Form auch auf CD und Vinyl erhältlich) vielmehr an das 1983 erschienene Doppelalbum BESS DEMNÄHX an, auf dem die Band wie im Rausch aufspielte. Dass BAP den Weg dorthin zurückfanden und nicht wie so viele andere im Oldie-Zelt landeten, nötigt doch einigen Respekt ab. „Diss Naach ess alles drinn“ – es sieht so aus, als ob man damit noch eine ganze Weile rechnen kann.

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