Beth Hirsch – Early Days

Early Days

STUDIO K7/ZOMBA

Die Marke positionieren und mit Oualitätsassoziationen aufladen was heute wichtig tuerische Nachwuchsmanager als Ziel ins Dollarzeichenauge fassen, das wird in der Plattenbranche schon seit eh und je betrieben – manchmal mit Absicht, manchmal ohne. Auch in Crossover-Zeiten gilt das Spiel „bestimmtes Label-bestimmter Sound“ noch; was

unter anderem das Stirnrunzeln beweist, das folgende Kombination hervorruft: Eine Singer/Songwriterin auf dem DJ Kicks-Label „K7“. Beth Hirsch ist allerdings keine verhärmte Puristin: Erste Aufmerksamkeit erregte sie durch ihre Mitarbeit auf dem Air-Debüt MOON SAFARI. Man muss es dazu sagen, denn hörbare Spuren hat diese Kollaboration auf EARLY DAYS nicht hinterlassen. Hier bleibt sie dem Diktat des Akustischen verpflichtet und lässt sich nur von der allerdings versierten – Gitarre von Phil Hudson begleiten, dazu ein paar Piano-, Kontabass-, Cello- und Percussion-Einlagen.das war’s dann aber auch schon. Auf dieser dünnen, brüchigen Unterlage breitet Beth Hirsch ihre Songs aus. zögernd, verhalten, mit der Würde des Nachdenkens. So kann sie sich die Zeit nehmen für jazzige Schlenker, für verspielte Brüche, die der einfachen Instrumentierung zu besonderem Geschmack verhelfen. Der Vergleich mit Joni Mitchell soll diesmal fast völlig draußen bleiben, er wird noch oft genug kommen. Nur an einer Stelle sei er erlaubt: Auch bei Beth Hirsch darf man gespannt sein, was mit zunehmender Reife noch kommen wird; auf ihrem Debüt fehlt ihr noch die Abgeklärtheit, auch mal einen Umweg wegzulassen und ihre Luftschlösser auch mal zu erden.