Blur :: Midlife: A Beginner’s Guide To Blur
So viel mehr als Britpop: Best-of einer der besten Bands mit einigen ihrer besten Songs. Gut, ne? In einem Jahr, in dem die endgültig besiegt geglaubten Guano Apes und Limp Bizkit wieder aus ihren Gräbern kriechen, braucht es schon mehr als das Comeback Faith No Mores, um dem Bösen die Stirn zu bieten. Es braucht die beste Band der Welt seit den Beatles. Und weil sich insbesondere die aktuell junge Generation wohl nur mehr dank der Club-Evergreens „Girls & Boys“ und „Song 2“ an Blur erinnern kann, legen diese nun eine schlüssige Einführung in ihr Gesamtwerk vor. Ein von der Gruppe selbst bestücktes Best-of, keine Greatest Hits. Die gibt’s seit BLUR: THE BEST OF (2000) schon. Das hat zur Folge, dass viele Singles hier das Nachsehen haben. Was an sich zu begrüßen ist, werden dadurch doch großartige Albumtracks wie das von der Band stark geliebte „Strange News From Another Star“, der Fan-Favorit „Trimm Trabb“ und das erschreckend intensive „Battery In Your Leg“ aufgewertet. Doch „Country House“ fehlt. Gut, ihre erste Nummer eins, den Song, der die Rivalität mit Oasis eskalieren und Graham Coxon fast aus einem Fenster springen ließ, mag die Band einfach nicht mehr (obwohl sie ankündigten, das mehrdimensionale Stück auf den anstellenden Reunion-Gigs zu spielen).
Dass aber „EndOf A Century“, das Lied, das BritpOpa Ray Davies vor Stolz die Brust platzen lassen könnte, keinen Platz fand, ist unverständlich. Aber ihre Natur verbietet Compilations dieser Art ohnehin, jeden zufriedenzustellen, und die Dreingabe des bislang auf keinem Album erhältlichen „Popscene“ verbietet, sich ernsthaft zu ärgern. Blur haben immer alles richtig gemacht. Diese Zusammenstellung stellt keine Ausnahme dar.
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