Bombay 1- Strob
Kennen Sie Strobl? Das klingt aufs erste Hören wie der Name eines störrischen Bergbauern aus der Veterinär-, Kultur- und Bergpanorama-Serie „Tierarzt Dr. Engel“. Am besten noch in Kombination mit „Alois“. Alois Strobl: Das klingt kernig, gesund und schwer erdig, ist an dieser Stelle aber nicht gemeint. Strobl ist ein kleines Dorf, idyllisch gelegen inmitten der österreichischen Alpen. Keinesfalls handelt es sich bei Strobl also um 5350-Strobl, den auf 470 Meter Höhe gelegenen Kurort am Wolfgangsee im Salzkammergut. Kurt „Pyrolator Dahlke, berühmt für Der Plan, legendär als Label-Betreiber von „Ata Tak“ und bekannt als Produzent der Fehlfarben, hat sich zusammen mit Stoya für das kleinere Strobl entschieden und sich dorthin verdrückt: vier Wochen lang nichts als die intensive Wucht der Natur. Es pfeift der Wind, es prasselt der Regen, es zwitschern und tirilieren die Vögelein. Inspiration so nah und eindringlich as it can be, man kennt das ja. Besonders originell kommt die Geschichte über Entstehung und Quell der Inspiration für dieses Albums nicht rüber; das Ergebnis geht trotzdem in Ordnung, strobl klingt von vorne weg ein bißchen so, als habe John Cale Kreide gefressen. Zart, aber nicht verzärtelt. Punktgenau gesetzte Pianotupfer, dahin gehauchte Celli. Pusteblumenelektonik. Alles so sachte zusammengerührt, daß der Einlullfaktor extrem hoch ausfällt. Das ist angenehm und mitunter gar eine Gnade: Was die Texte anbelangt, so hat sich Stoya doch nicht eben selten zu lange unter die Esoterikbrause gestellt. Bißchen lästig, das-aber es fährt dem großen Ganzen letztlich keine Beule rein. Und wegen Strobl kennen wir Strobl jetzt zumindest etwas besser.
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