Brutalski on Ice – „Bodycheck“ von Peter Markle :: Kinostart: 24. April

Der amerikanische Männlichkeitswahn feiert fröhliche Urständ: In „Bodycheck“, dem neuen Film mit Frauenschwarm Rob Lowe („Class“, „St. Elmo’s Fire“), wird geprügelt, geschwitzt, trainiert, gewitzelt und gezotet, als hätte es Gloria Steinem und die Emanzipationsbewegung nie gegeben. Im Zuge der Rambo-Reagan-Rocky-Herrlichkeit kippen nicht nur die bisher hochgehaltenen politischen Werte weg, sondern inzwischen auch die gesellschaftlichen.

Herzlich willkommen, 50er Jahre! Doppelmoral und schwülstige Umkleidekabinen-Kumpanei ist wieder angesagt. Es geht um die männlichste aller Sportarten und um eine amerikanische Besessenheit: Eishockey. Dean Youngblood (Rob Lowe) ist ein begabter Schülerspieler mit Profi-Ambitionen. Er ist schnell, schlau, begabt, aber völlig zahm. Prügeln mag er gar nicht.

Genau diese Lektion aber wird ihm in den folgenden 90 Minuten eingebläut: Wenn du bestehen willst, mußt du prügeln. Der Stärkere gewinnt. Schwäche ist ein Makel, Hirn nicht gefragt. Kein Mut, kein Mädchen. So einfach ist es.

Zumindest in der hirnhohlen Eishockey-Welt, die Regisseur Peter Markle in seinem Film ausbreitet. Er tut das allerdings nicht witzig, kritisch und mit Ironie, wie in dem genialen Eishockey-Klassiker „Slapshot — Schlappschuß“ mit Paul Newman; er tut das aus der Frosch-Perspektive, servil, anbetend und in voller Übereinstimmung mit den Werten, die gezeigt werden. Wie auf dem Eis, so im Leben.

Daß Frauen in dieser Welt nur stören, muß nicht erwähnt werden. Sie eignen sich bestenfalls zum Beschlafen. Alles wie gehabt. Da steht auch Cynthia Gibb (als Dean Youngbloods Freundin) auf verlorenem Posten, wenn sie — hübsch und sexy — versucht, ihre Rolle als Lustobjekt mit kleinen versteckten Gesten der Rebellion aufzuwerten. Rob Lowe dagegen, ist leider nur ein hübscher Junge, der sich durch die Handlung schubsen läßt. Er hat lange nicht die Klasse wie in seinem Debüt „Class“.

Das Thema wurde von Drehbuch und Regisseur erschlagen.