Califone – Sometimes Good Weather Follows Bad People :: Acid Folk

Califone gab es eigentlich schon einmal. Damals hießen sie noch Red Red Meat, standen beim semilegendären Sub Pop-Label unter Vertrag und erfanden sich nach einem Autounfall quasi neu. Seitdem agieren diverse ehemalige Red Red Meat-Mitglieder unter dem Namen Califone und haben auch schon diverse Veröffentlichungen vorzuweisen. Das umständlich betitelte Sometimes Good Weather Follows Bad People ist kein Album im eigentlichen Sinne, sondern vielmehr eine Zusammenstellung aus einigen bereits erschienen EPs inklusive zweier bislang unveröffentlichter Bonustracks. Als „Trance Bluegrass“ betitelte die Zeitung „Village Voice“ den Sound von Califone, was den Nagel auf den Kopf trifft. Slow Motion-Loops ranken sich auf dem Album um schlingernde Gitarren und Knarz-Bässe, seltsam verfremdete Double Track-Vocals scheinen aus den Boxen zu wabern wie Rauchschwaden, ein Piano perlt wie ein schmelzender Eiszapfen selbstvergessen vor sich hin. Oft erinnert Sänger Tim Rutili mit seinem Vortrag an den frühen David Bowie, kommt allerdings bestens auch ohne dessen Narzissmus zurecht. Califone gelingt mit Sometimes Good Weather Follows Bad People mühelos der fragile Balanceakt zwischen der Vertonung eines flüchtigen Gedankenfetzens und der Durchhörbarkeit des Albums. Bevor es allzu impressionistisch wird, gibt es immer noch genügend handfeste Songstrukturen, die Sometimes Good Weather Follows Bad People vor zerstörerischem Kalkül bewahren.

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