Cave In – Antenna
Von Holzfällern zu Kunsthandwerkern zu Bildhauern, so könnte man den Weg von Cave In beschreiben. Die Entwicklung ist typisch für viele Hardcore-Bands der Neunziger, die mit Thrash Metal begannen, darauf epischen Emo ansteuerten, bevor sie sich progressivem Rock zuwandten. Tool, Radiohead und Foo Fighters sind offensichtliche Einflüsse der Vier aus Massachusetts, aber auch längst tot geglaubte Melodiefiguren, die an Pink Floyd, Roger Waters solo und Yes erinnern, feiern Wiederauferstehung. Neunziger Alternative und siebziger Prag Rock in einem Boot. Was auf dem Papier als merkwürdige Paarung erscheint, funktioniert auf CD prächtig. Temperamentvolle Passagen wechseln mit getragenen Space-Klängen, Sänger Stephen Brodsky setzt auf langgezogene Laute, während seine Band brachial drauflosbaüert, um sich kurz darauf zurückzunehmen und den charismatischen Vokalisten mit sanften Mid-Tempo-Klängen zu unterstützen. Die kosmischen Rockhymnen verfallen nicht in selbstverliebte Mucker-Onanie, für die die Dinosaurier der Siebziger zu Recht abgestraft wurden. Cave In entdecken eine Seite des Rock neu, sie erweitern sein Ausdrucksspektrum und drücken Emotionen aus, die für Punks. Metaller und Hardcore-Bands tabu waren. www.cavein.net
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