Cirkus – Laylow
Wahrscheinlich ist das hier der uncoolste Versuch, eine Platte zu machen oder einem Mädel, das mal so cool und sophisticated war, dass Jungs, die ihre Musik nie mochten, sie trotzdem anbeten musstert, ein Comeback zu verschaffen. Puh, Protest allerseits. 1) Das ist gar keine Neneh-Cherry-Platte les ist genau genommen eine Ein-Viertel-Neneh-Cherry-Plattel, Nenehs Mann und langjähriger Produzent Cameron McVey alias Burt Ford gehört noch zu CirKus, und ihre gemeinsame Tochter Lolita Moon. Diese drei Stimmen ventilieren frei, fliegen über- und untereinander im Downbeat-Universum des Gitarristen und Turntablisten Karmil – womit die Band CirKus beschrieben wäre. 2] Es ist auch keine Comeback-Platte, mehr ein Beispiel für natürlichen Wuchs: Vier Leute kommen in einem Haus in Stockholm zusammen und verschlingen sich irgendwie ineinander. 3) laylow ist ja nicht gleich altbacken, nur weil die Songs so triphoppig klingen, so nach Tricky und Portishead im Feierabendfolk-Remix. laylow schleppt sich von Track zu Track, hat Soul, will auch Position beziehen. „Fuc All The Don“ L.Scheiß aufs Geld“] ist ein social comment zu all den Geldsäcken, die die Welt so arm machen, ein rumpelndes Stück Akustik-Blues mit seltsamen Gesangspuren.
Wie so vieles hier verwirrend, spooky, kurz vor dem Stillstand. Vielleicht auch eine andere Art, HipHop zu machen. Die Fachpresse hat dafür schon einen neuen Begriff gefunden: Broken Soul. Neneh Cherry gehört mal wieder die Stimme der Stunde. VÖ: 9.2. >>>
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