Clock DVA – Thirst
Zu viele Zigaretten/zu viel Depression/das Herz ist zu klein. Grelles, Urbanes, Zusammengekratztes. Weißes Geräusch unter Kontrolle. „To live is either to exist, or to struggle against imposed controls and fight for an individual destiny, vision and expression“, schreibt Genesis von den Thrcbbing Gristle auf der Cover-Rückseite von THIRST, der ersten LP von Clock DVA aus Sheffield. Mit den Gristles verbindet Clock DVA diese wo-bitte-geht’s-zum-nächsten-Weltuntergang-denn-genau-da-will-ich-mich-vergnügen-Stimmung, und die Fixierung der Song-Texte auf Sex/Perversion/Blut. Dadaistische Visionen vom Trümmerfeld der Seele. Clock-Work-Orange. Düster, düster. Ein brodelnder und rhythmusorientierter Sound, der durch ein schmerzendes Saxophon-Wischen stimuliert wird. Neun strikte/jagende, drohende Rhythmus-Skelette, diszipliniert, mit schmerzvollem/schwankendem/dunklen/rauhem/grunzendem Gesang (Adi Newton). Newton, der Mann im Dunkel mit der weißen Seele, spielte früher mit Martyn Ware und Ian Marsh (ex-Human League, jetzt bei B£P.) in einer Band mit Namen The Future (noch ehe die Zukunft stattgefunden hatte).
THIRST, des ist Beefheart-ähnlicher Funk-Bruch}. Tanz-Musik. Mit gestreuter Struktur. Schock-Taktik eingesetzt, um Rain zu gewinnen. Und Aufmerksamkeit.
Weniger strukturierte Stücke von Clock DW, also mehr Improvisationen, bietet ein Tape, das auf Industrial Records erschien: WHITE SOULS IN BLACK SUTTS (IRC 31; für 5 Pfurd zu kriegen bei: Industrial Records, 10 Martello Street, Hackney, London E8).
„Genitals and Genosis, Mongoloids, Pzychotics, Images and industrial surrealists, an unpleasant oriface“ heißt es in einem fauleren Clock-Song („Genitals Ard Genosis“), der auch das Thema eines selbstproduzierten Films der Band bildet. Eine unangenehme Mischung, in der die Selstbefriedigung pulsiert. Das ist THIRST.
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