Continental Drifters – Continental Drifters

Den Continental Drifters würde man eine Infektion mit der momentan schlimm grassierenden Projekt-Pest im erweiterten US-Folk-Umfeld attestieren, gäbe es das Sextett nicht schon seit 1992. Nie richtig gegründet, aber stets freundlich verbunden — allesamt gebrannte Kinder von Splits fast vergessener Bands: Peter Holsapple (dB’s), Mark Walton (Dream Syndicate), Vicki Peterson (Bangles), Robert Mache (Rain Parade), Susan Cowsill (jüngster Sproß der 60er Jahre-Popfamilie The Cowsills) sowie Schlagzeuger Carlo Nuccio, der auf den ersten beiden Tori Amos-Alben trommelte. Das Kollektiv siedelte 1993 nach New Orleans über, um schließlich doch zur „richtigen“ Band zu werden. Diese kann und will zwar die Rockmusik nicht (mehr) neu erfinden, aber schon bald in der vordersten Reihe der rootsorientierten, abgeklärten Live-Kapellen mittun. Sie werden weiterhin vorzüglich, weniger leidenschaftlich als traditionsbewußt Badfinger und Gram Parsons covern, nach wie vor ein bewährtes, rundes Stück Folkrock einer halbgaren Songidee vorziehen und eher selten an die revolutionäre Kraft der Rockmusik glauben.