CPR – Live At The Wiltern

Keyboarder James Raymond wuchs bei Adoptiveltern auf und wusste jahrelang nicht, wer sein leiblicher Vater ist. Erst mit 30 erfuhr er, dass dieser David Crosby heißt. Es kam zur ersten Begegnung der beiden, Papa und Sohnemann verstanden sich auf Anhieb so gut, dass sie beschlossen, eine gemeinsame Band zu gründen. Mit Jeff Pevar nahmen sie noch einen Gitarristen hinzu, der zuvor bei James Taylor, Joe Cocker und Carly Simon in Diensten stand, und schon war CPR geboren. 1998 debütierte das Trio mit dem Album CPR. danach ging’s auf Konzertreise durch die USA. Mit LIVE ATTHE WILTERN liegt jetzt ein Dokument dieser Tour vor. Die generationsübergreifende Combo eifert hier über weite Strecken Crosby, Stills, Nash & Young nach, ohne aber auch nur in einer Sekunde deren Ausdrucksstärke zu erzielen. Wie ihr Vorbild haben CPR ein Faible für mehrstimmige, eng gesetzte Vokalpartituren, doch leider bleibt die gesangliche Geschmeidigkeit und Intonationssicherheit von CSN&Y für sie stets unerreichbar. Ohne nennenswerte Neuerungen führen die Amerikaner die Tradition des halbakustischen Folkrockfort, auf die seit Woodstock unzählige Gruppen setzen -weshalb dieses 2-C D-Set auch oftmals reichlich antiquiert wirkt. Am besten gelingt die beschauliche Old-Time-Music noch in den Neufassungen von CSN&Y- und Byrds-Songs („Deja Vu“,“Ohio“,“Eight Miles High“). Und auch die Songs „Old Soldier“ und „Hero“, bei denen Marc Cohn, Graham Nash und Phil Collins Gastauftritte haben, sind okay Komplett vergessen kann man hingegen die mäßigen bis lausigen Eigenkompositionen des Dreiers. Die sind alle nur zweite Wahl.