Curd Duca – Elevator
Curd Duca ist ein Fall für die Abteilung Ironie: Das Albumcover von ELEVATOR 3 zeigt wieder seinen Namen, weiß auf schwarzem Grund im weltbekannten Coca-Cola-Schriftzug. Doch nichts liegt dem Wiener Elektronik-Alleinunterhalter ferner, als mit seiner Musik irgendeine Art von Markenzeichen zu schaffen, eine wiedererkennbare Pop-Strategie, einen imperialistischen Süßstoff, der etwa die Gehörgänge verklebt. Auf den 48 Stücken des dritten Albums in der ELEVATOR-Reihe (Gesamtspielzeit knapp 40 Minuten) verarbeitet Duca Synthesizer-Sounds und Samples aus allen Himmelsrichtungen zu Miniaturen, die im Ernstfall sogar genügend Swing besitzen, um die komplette Belegschaft einer Nachtbar für 60 Sekunden vom Hocker zu treiben. Das steht den Residents, Brian Eno und dem Düsseldorfer Plan näher als den meisten Vertretern kontemporärer Elektronik. Nur vereinzelte Anspielungen in den Titeln der Tracks („Lalo“, „Tubbies“,,.Japan“) lassen auf die Herkunft eines Motivs oder einer Idee schließen, Duca bewegt sich im abenteuerlichen wie aberwitzigen Spektrum zwischen coolem Bossa Nova (mit der Sängerin Carin Feldschmidt), skurrilen Soundtrack-Quickies und enigmatischem Knistern. Und bei den „Tubbies“ handelt es sich wahrscheinlich, letzte Wahrheiten möchten wir gar nicht formulieren, um rückwärts abgespielte Lautmalereien unserer lieben Winke-Winke-Monster.
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