Cypress Hill – Skulls & Bones :: Skull & Bones
Cypress Hill – meist bekifft genug, eine Viertelgeige für einen Kontrabass zu halten lieben den süßlichen Klang der Streichinstrumente. Bei ihrem Simpsons-Auftritt begleitete sie das London Symphony Orchestra, und seit einiger Zeit wird DJ Muggs von einer unheimlichen Leidenschaft für die kammermusikalischen ,,Strings“-Optionen seiner Synthies heimgesucht. Mit orchestralen Arrangements und Glocken läuten die Latin Thuggs also ihre Nummer 5 ein, drohen mit de Niro-Akzent („I fokkin stiik up a gun yo fokkin aes“) und schwärmen elf Songs lang von Cras. So weit, so gut. Noch weiter, nicht mehr so gut. Denn SKULL & BONES ist zweigeteilt: Mit einem Kunst-, oder besser, Kommerzgriff will man endgültig eine Sympathisanten-Gruppe zum Kauf bewegen, die bisher nicht direkt von Cypress Hill angesprochen wurde. Seit Jahren stolpert ein ziegenbärtiger Homo Grungus über die Müll übersäten Wiesen der Lollapalooza-Festivals, der wegen Rage AgainstThe Machine gekommen ist, den HipHop eigentlich langweilt, der Cypress Hill aber ziemlich „kewl, dude“ findet, weil die nämlich über Marihuana singen. Und so erwartet ihn nach dem passablen, konventionellen und – bisweilen penetrant Streicher besessenen – Cypress-Hill-Signature SKULL-Teil ein mosh-freundlicher BONES-Part: Für sechs Songs mischten sich u.a. Rage Against The Machine-Drummer Brad Wilk, Dino Cazares und Christian O. Wolbers (Fear Factory) unter die Smokeheads. Das Ergebnis ist über weite Strecken unspektakuläres Crossover-Gebrüll, verglichen mit etwa Body Count beschämend uninspiriert. Lediglich „Dust“ rockt wie ein Steinbruch, der Rest zieht ein sonst durchschnittliches Cypress Hill-Album ein wenig unter den Durchschnitt.
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