Damo Suzuki Band – P.R.O.M.I.S.E.

Der japanische Straßenmusiker Damo Suzuki wurde eines Tages von den Can-Karneraden Czukay, Schmidt, Karoli und Liebezeit aus einem Münchner Cafe heraus beobachtet und sofort engagiert. Eigentlich heißt der Mann Kenji Suzuki, den Spitznamen Damo entlieh der Japaner einer vom Pech verfolgten Comicfigur. Suzuki behauptet von sich, gar nicht richtig singen zu können. Eine Fähigkeit, die bei den schrägen Klangcollagen der Kölner Experimentalisten sowieso nicht gefragt war. Can benötigten einen spontanen Sänger, der improvisieren konnte, der-so sagte man damals – die Magie des Moments erkennt und in Töne umsetzt. Suzuki war diesen Anforderungen gewachsen, sein phlegmatisches Genöle wurde zum Kult erklärt und inspirierte laut diversen, vornehmlich englischen, Geschichtsschreibern eine ganze Musikergeneration. Ob ihm die Vorbildfunktion auch mit der 7-CD-Box P.R.O.M.I.S.E. zugestanden werden kann, sei angezweifelt. Zu sehr bezieht sich Suzuki auf den spröden Reiz der 70er, zu wenig finden sich wirklich innovative Klänge. Die Aufnahmen entstanden bei Konzerten zwischen 1987 und 1990. Die Band bestand damals aus Suzuki, Schlagzeuger Jaki Liebezeit, Keyboarder Matthias Keul und Gitarrist Dominik Von Senger. Allein, der Charme der vom steten Groove Liebezeits, vom Mut der Musiker zur Unvollständigkeit ausgeht, ist unverkennbar. Die Songs des Japaners dauern nicht selten mehr als 24 Spielminuten, wodurch sich der Zuhörer tief in Trance-artige Stimmungen fallen lassen kann. Und das ganz ohne Drogen.