Devastations – Coal

Gleich der erste Song „Sex & Mayhem“ nimmt gefangen. Er beginnt mit tropischen Marimbas und der warmen Bassstimme von Conrad Standish und entwickelt sich dann zu einer melancholischen und nonchalanten Midtempo-Nummer, in der weiblicher Backinggesang und eine bei Astor Piazzollas“.Libertango‘ abgeguckte Sequenz für Aufmerksamkeit sorgen. Der nachfolgende Track „The Night I Couldn’t Stop Crying“ klingt im Vergleich dazu wesentlich temperamentvoller und rockiger. Sogar verzerrte Gitarren kommen zum Einsatz und hinterlassen infernalischen Eindruck. Mit“.I Don’t Want To Lose You Tonight“ beruhigt sich das Ganze wieder mit Pianoakkorden und Streichersätzen. Immer wird klar: Das ist das alternative Australien. Nicht die Hitfabrik, die uns dieser Tage aufgedunsene Dinger wie Jet und The Vines beschert. Devastations haben viel mehr mit derÄsthetik von Nick Cave gemein, verzichten aber auf dessen Hang zu überzogenem Ernst. Um ihr zweites Album fertig zu kriegen, haben diese Musiker einige Mühen auf sich genommen. Mit ersten Arbeiten wurde in ihrer Wahlheimat Berlin begonnen, es folgten Sessions in Prag und der Abschlussin Melbourne. Das Ergebnis wird diese geschmackssicheren Musiker schnell zum Thema von Indie-Horern machen, die Sinn für Drama und Romantik haben. Zumal sich zu viel Stil auch noch musikalische Klasse gesellt, wie bei der Ballade „A Man Of Fortune“, in der alle Qualitäten dieser Band noch einmal zusammenfließen. Da hier auch noch ein Gastbeitrag der neuseeländischen Sängerin Bic Runga hinzukommt, ist man endgültig glücklich.

www.thedevastations.com