Die Toten Hosen :: Reich und sexy II – Die fetten Jahre

Kauf mich! 28 Videos aus 20 Jahren Bandgeschichte, auf Wunsch kommentiert von Campino und Kollegen.

Mit 191 Minuten Spielzeit lässt die DVD zur gleichnamigen Best Of so manche Clipsammlung der Konkurrenz weit hinter sich. Ja gut, Quantität geht nicht vor Qualität, aber hier stimmt beides. Vorausgesetzt natürlich man kann auf den Prollrock der Hosen. Dann aber bekommt man einiges für sein Geld. Angefangen von den verwackelten Bildern zu „Reisefieber‘ über das legendäre Skandalvideo zu „Eisgekühlter Bornmerlunder“ mit Kurt Raab und Marianne Sägebrecht bis hin zum jüngsten Clip „Nur zu Besuch“. Die zehn Videos, die schon auf der ’93er-VHS „Reich und sexy“ zu finden waren, wurden – mit Ausnahme von „Baby Baby“ und „All die ganzen Jahre“ – übernommen, natürlich auch das überdrehte Low-Budget-Kurzfilmchen zu „Azzurro“, für das Hanns Christian Müller („Man spricht deutsh“, „Kehraus“) Regie führte. Dazu hat’s 20 weitere Clips aus der jüngeren Bandgeschichte. Zum Beispiel „Unsterblich‘, inszeniert von Modefotograf Peter Lindbergh, der hier ausnahmsweise mal nicht Linda Evangelista, Cindy Crawford, Naomi Campbell, Tatjana Patitz und Stephanie Seymour, sondern Campino, Andi, Breiti, Kuddel und Vom in Szene setzt – natürlich in künstlerischem Schwarzweiß. Den Gegenpol dazu bildet „Bayern“ von Regisseur Peter Thorwarth („Bang Boom Bang „), das auf schnelle Schnitte und authentische Wackelkamera-Bilder setzt. Wim Wenders holte für „Warum werde ich nicht satt“ Michaela Schaffrath alias Gina Wild dazu, in „Schön sein“ darf dafür Ben Becker posieren. Wer wissen will, wie die Aufnahmen abliefen, was sich an den Sets ereignete und warum ausgerechnet ME-Fotograf Olaf Heine das Video zu „Steh auf, wenn du am Boden bist“ drehte, genehmige sich die Kommentare der Band zu den einzelnen Songs. Hier wird auch einiges klargestellt, was wir uns schon länger gedacht haben. Zum Beispiel wenn Campino zugibt: „Kleine Gesten sind nicht meine Sache.“

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