Disco Love – Rare Disco And Soul Uncovered :: Sampler und Compilations
Im weltweiten Netz findet man ja ein breites Angebot an Seiten, auf denen Leute mit seltener Inbrunst bis in die letzten Winkel der Musikgeschichte vordringen. Hier aber kommt einer, der selbst den kundigsten Bloggern den Fehdehandschuh hinwirft. Al Kent stammt aus Glasgow und sammelt mit Vorliebe Disco-Platten aus den Siebzigerjahren. Nicht irgendwelchen Hit-Käse, sondern Aufnahmen von Acts, die es nur eine oder ganz wenige Singles lang gab, entsprechend unbekannt sind, ihren Sound aber mit Inbrunst aufs Band brachten. Leute zudem, die kräftig Funk im Arsch hatten. Kent hat sich ein paar dieser Raritäten zusammengesucht und für seinen galaktisch guten Mix aufbereitet.
Mit dem „New York City Bump“ von Black Rock geht es gleich richtig in die Tiefe, hier lugt der unerreichte Vibe von „Papa Was A Rolling Stone“ um die Ecke. Warum ist so etwas nicht groß geworden? Dieselbe Frage stellt sich immer wieder. „Let’s Get With The Beat“ von Tomorrow’s People heizt allen Körperregionen kräftig ein. Nicht ganz überraschend stößt man in „Lypso Disco“ von Smile Street People auf reichlich Steel-Drum-Sounds. Sweet Daddy Floyd hat es eher mit dem Philly Sound von Harold Melvin. Third World Connection befördern uns auf einen „Hot Seat“, der das Becken fett zu einem Sound à la B.T. Express oder Mandrill kreisen lässt. New Ghetto Express haben sich ein Ding der Unmöglichkeit vorgenommen und „Standing On The Verge Of Getting It On“ von Funkadelic gecovert, ein schwer zu übertreffendes Groove-Monster von Clintons schräger Clique. Die Jazz-Funk-lnstrumentalbearbeitung kommt an die Originalversion natürlich nicht heran.
Ansonsten aber muss man Al Kent ein großes Kompliment für diese Compilation machen. Er nimmt den Auftrag zur Bewahrung der Disco-Kunst so ernst, dass er fast ein Museum aufmachen könnte. Bitte subventionieren!
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