Diverse – We Will Follow: A Tribute To U2

Der Macher dieses Albums scheint zu lange in der Sonne gelegen zu haben. Wie könnte man sonst auf die absurde Idee kommen, einen U2-Tribut zusammenzustellen, auf dem ausschließlich Electro-Bands zum Zuge kommen? Zwar ist der Auftakt (Heaven 17 intonieren „With Or WithoutYou“) noch halbwegs erträglich, doch dann kommt es knüppeldick.- Das schwülstige „One“ von Information Society läßt Schlimmes erahnen und auch folgen. Etwa Front Line Assembly, die „New Year’s Day“ durch die Sequenzer-Hölle jagen, oder Dead Or Alive, die „Even Better Than The Real Thing“ mit einem dümmlichen Disco-Beat aufmotzen. Die absolute Krönung ist jedoch „All I Want Is You“ von The Mission, wobei der abgehalfterte Goth-King Wayne Hussey selbst den unverwüstlichsten Gruftie in eine tiefe Sinnkrise stürzen dürfte. Doch das Grauen ist damit längst nicht zu Ende. Electric Hellfire Club („Sunday Bloody Sunday“) oder Silverbeam („Where The Streets Have No Name“) machen sich musikalischer Vergewaltigung schuldig. Einzig akzeptabel sind das atmosphärische „I Will Follow“ von Spahn Ranch und die Rockabilly-Version von „Desire“ (The Polecats). Insgesamt kann das Urteil aber nur vernichtend ausfallen: We Will Follow ist keine Hommage, sondern eine Frechheit.