Dizzee Rascal – Boy In Da Corner

Eigentlich ist die engtische Sprache ja klar und deutlich strukturiert. Aber der Straßenslang von Dizzee Rascal zerstört jede phonetische Ordnung. Der 18-jährige MC aus dem Osten Londons redet so schnell und so aufgeregt mit afrokaribischer Zunge, dass man wirk-Lich einmal ein Textblatt gebrauchen könnte, um seine Aussagen zu dechiffrieren. Dieses Debütalbum hat auf der Insel für einiges Aufsehen gesorgt, und zwar nicht nur in der Musikpresse, sondern auch in Gazetten wie dem „Observer“. Das ist in diesem Fall völlig nachvollziehbar, denn auf eine Platte wie boy in da cohner hat man gewartet. Dizzee hat nicht nur ein flottes Mundwerk, sondern auch ein Gefühl für Nebengeräusche. In der Regel klingen seine Sounds wie Aufnahmen aus der Spielhalle oder wie bei extrem verlangsamtem Drumn’Bass oder UK-Garage-Techno. In „Brand New Day“ entdeckt man fernöstliches Flair und in „Fix Up, Look Sharp“ die schweren Drumbeats und angeregten Ausrufe von Billy Squier, der in den frühen Achtzigern die Lücke zwischen Disco und Hardrock schloss. Das Ganze gestaltet sich über die volle Distanz betrachtet überraschend vielschichtig und jederzeit schlüssig. Es klingt irgendwie neuartig und ist mit der nötigen Portion Wahnsinn versetzt, so dass dieses Debüt auffallen muss. Nicht nur in England, sondern auch bei uns, bitte!

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www.dizzeerascal.com