DJ Shadow

The Private Press

Licht und Shadow - Der Downbeat-Vordenker aus Kalifornien ist nach einer sechsjährigen Pause auf der Suche nach seiner alten Form.

So kann es gehen: Am einen Tag noch von den Downbeats ganz nach oben getragen, am nächsten Tag dann ohne Plattenfirma. Irgendwie ist DJ Shadow bei den Querelen um James Lavelles Mo-Wax-Label zwischen alle Fronten geraten und konnte auf sein hoch gelobtes 1996er-Debüt ENDTRODUCING… nur ein sechs Jahre breites Loch folgen lassen – einmal abgesehen von seinen Arbeiten mit dem Projekt U.N.K.L.E. Imit – neben Lavelle u.a. Richard Ashcroft, Thom Yorke und Mark „Talk Talk“ Hollis) oder mit Blackalicious. Auf seinem neuen Album THE PRIVATE PRESS nun sucht der Kalifornier zwar nicht direkt den Anschluss an seine letzte und einzige „reguläre“ Album-Arbeit, doch an seine bekannte Vision vom gebremsten und psychedelisch vernebelten Instrumental-HipHop. Glücklicherweise versucht er sich nicht an der Erweiterung des Soundspektrums, sondern lenkt – dem aktuellen Trend folgend – seine Tracks sachte auf die Bahn in Richtung Song. Die Kontraste zwischen jazzy Flächen und HipHop-Beats werden auf THE PRIVATE PRESS von Shadow mit Verstand gesetzt, und das musikalische Spektrum ist relativ breit angelegt. Doch der Dreh zum pfiffigen Track mag DJ Shadow trotzdem nur ab und zu gelingen. Das Gerüst steht, aber zum sinnvollen Weiterbau fehlt ihm hier oft – die geistige Frische? Die Ideen? Der Mut? Wie auch immer – er kann’s auf alle Fälle besser.

www.djshadow.com